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975. Bremer Freimarkt Warum Wiesn wenn‘s den Freimaak gibt?

Bremen. Das Münchner Oktoberfest hat begonnen. Es ist eins der größten Volksfeste der Welt. Rudi Robrahn, Vorsitzender des Bremer Schaustellerverbands findet: Der Bremer 'Freimaak' steht dem Oktoberfest in nichts nach. Er habe sogar mehr Format.
17.09.2010, 06:00 Uhr
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Von Anna Brüning

Bremen. Heute beginnt das Münchner Oktoberfest. Es ist eins der größten Volksfeste der Welt. Rudi Robrahn, Vorsitzender des Bremer Schaustellerverbands findet: Der Bremer 'Freimaak' steht dem Oktoberfest in nichts nach und hat sogar mehr Format.

Vom 15. bis zum 31. Oktober steht Bremen ganz im Licht der leuchtenden Karussells, Festzelte und Buden, die jeden Herbst rund vier Millionen Besucher anziehen. Mehr Schausteller als die Jahre zuvor kommen in diesem Jahr im Anschluss des Oktoberfestes nach Bremen. Die Neuheiten ‚Lach-und-Freuhaus‘, ‚Hex’n Wipp’n‘ und das ‚Omni‘, aber auch alte Bekannte wie der Fünfer Looping, der Höllenblitz und die Wildwasserbahn finden den Weg hierher.

'Volksfest anstatt Bierfest'

Dennoch sind die Unterschiede zwischen dem Freimarkt und dem Oktoberfest gravierend, findet Rudi Robrahn,Vorsitzender des Bremer Schaustellerverbands . Der Freimarkt habe einfach mehr Format.„Für die Schausteller ist die Arbeit in Bremen viel angenehmer als in München“, so Robrahn, „Hier ist der gastronomische Teil nämlich statisch festgelegt und ufert nicht so aus wie beim Oktoberfest.“

Der Freimarkt könne sich ein richtiges Volksfest nennen, das für alle Gruppierungen und Generationen etwas zu bieten habe, resümiert der Schausteller. Das Oktoberfest hingegen sei vor allem ein Bierfest, wo man zielstrebig ins Zelt gehe, um sich zu betrinken.

Eine lange Historie

Auch die Historiedes Bremer Freimarktes ist um einiges länger als die des Münchener Oktoberfestes. Das feiert dieses Jahr ebenfalls Jubiläum - allerdings erst sein 200. Im Jahre 1810 wurde die Hochzeit von Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese mit einem großen Pferderennen gefeiert. Seitdem fand dieses Fest jedes Jahr statt.

Der Bremer Freimarkt jedoch ist in Wahrheit nicht 975, sondern sogar 1122 Jahre alt. Denn schon im Jahre 888 hatte König Arnulf in einer Urkunde dem Bremer Erzbischof das Münz-, Markt- und Zollrecht für Bremen verliehen. Seit diesem Tag hatte die Stadt die Erlaubnis, zweimal jährlich Markt abzuhalten, bei dem Krämer und Wanderleute ohne Beschränkung ihre Waren frei verkaufen konnten. Daher auch der Name ‚Freimarkt‘.

Auch viele Spielleute, Gaukler, Wahrsager, Possenreißer und Marktschreier zogen im Laufe der Jahre in Bremen ein und brachten sowohl Kurioses als auch den neuesten Klatsch aus der Welt mit. So war bereits 1445 ein Löwe auf dem Bremer Marktplatz zu bestaunen. Von 1035 bis 1793 erneuerten die Kaiser das Jahrmarktsprivileg regelmäßig- danach entschieden die Hanseaten selbst, ob und wann sie Markt halten wollten. Und bis heute haben sie sich fast immer dafür entschieden.

Zur Jubiläumsfeier gibt es in diesem Herbst sogar gleich drei große Umzüge in Bremen. Zum Eröffnungstag werden Schauspieler historische Persönlichkeiten mimen und an den Beginn des Freimarkts erinnern. Am zweiten Samstag findet wie immer der traditionelle Freimarktsumzug statt. Und am letzten Tag wird die ‚Beerdigung‘ des Freimarktes mit einem über den Platz getragenen schwarzen Sarg symbolisiert.

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