Knapp 15 Millionen Euro investiert die Gewoba in einen Neubau im Schweizer Viertel im Stadtteil Osterholz. In das „Schweizer Foyer“ sollen nach Fertigstellung unter anderem das Ortsamt Osterholz, eine Kita und ein Café einziehen. Am Freitag haben die Gewoba und Immobilien Bremen (IB) den Kaufvertrag über das knapp 1700 Quadratmeter große Grundstück unterschrieben.
„Damit kann ein bedeutungsvolles Projekt für den Stadtteil Osterholz Wirklichkeit werden“, so Susanne Kirchmann, Geschäftsführerin bei IB. Direkt neben der Wendeschleife der Straßenbahn an der St.-Gotthard-Straße entsteht der fünf- bis achtstöckige Neubau.
Die Vermarktung des Schweizer Foyers ist, obwohl noch nicht ein Stein steht, weit vorangeschritten. „Alle Mietverträge sind unter Dach und Fach“, sagt Johann Christian Plagemann von der Gewoba. Es werde nur noch ein Gastronom für eine etwa 250 Quadratmeter große Fläche im Erdgeschoss gesucht.
Ende November hatte die Baudeputation den nötigen vorhabenbezogenen Bebauungsplan auf den Weg gebracht. Inzwischen ist auch der Bauantrag eingereicht. Ende kommenden Jahres rechnet die Gewoba mit dem Baubeginn. 2022 soll das Gebäude stehen, das künftig auch die Lokalpolitik in das Zentrum des Stadtteils holt.
Polizeikommissariat Ost II benötigt mehr Platz
Bisher tagt der Beirat Osterholz im alten und in die Jahre gekommenen Ortsamt an der Osterholzer Heerstraße – und damit nicht unbedingt zentral. Die Räume des Ortsamtes werden ohnehin für eine andere städtische Institution gebraucht: Im Zuge der Polizeireform wurde das Revier Osterholz zum Polizeikommissariat Ost II aufgewertet, und das benötigt für die zentralisierte Polizeiarbeit eigentlich mehr Platz.
Im Schweizer Foyer entstehen neben Büroräumen und Einzelhandelsflächen auf insgesamt 5000 Quadratmetern auch barrierefreie und geförderte Wohnungen, unter anderem für Alleinerziehende und Wohngemeinschaften für die Intensivpflege. Eine Besonderheit ist eine Kita mit 70 Plätzen im dritten Stock, deren Spielplatz auf dem Dach liegt. „Mit einer intensiv begrünten Fläche“, wie Plagemann betont.
Beiratssprecher Wolfgang Haase (SPD) begrüßt das Vorhaben, insbesondere den geförderten Wohnraum und die inklusiven Wohngemeinschaften. „Die Gewoba macht hier etwas für die Menschen vor Ort und für Menschen, die vielleicht nicht so viel Glück im Leben hatten.“ Es sei ein sozialer Geist in einer edlen Verpackung. Der Beiratssprecher erhofft sich auch eine Stärkung der Demokratie und Bürgerbeteiligung vor Ort. „Gelebte Demokratie sollte im Stadtteilzentrum sichtbar sein, die Menschen sollen sehen, wenn der Beirat tagt.“ Und auch das Ortsamt rücke mit seinen Angeboten näher an die Menschen heran.
Die Integration eines Saals für öffentliche Veranstaltungen, in dem der Beirat künftig tagen wird, war eine Bedingung der öffentlichen Ausschreibung. Die Stadt Bremen hat der Gewoba für das Projekt einen Baukostenzuschuss gewährt.