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Bremer Bundestagskandidaten im Interview "Wir müssen unsere Unternehmen entfesseln"

Wiebke Winter (CDU) kandidiert im Wahlkreis 55 für einen Sitz im Bundestag. Aufgefallen ist sie bisher für ihr forsches Auftreten bei Klimafragen. Aber auch zur Bildung und Wirtschaft trifft sie klare Aussagen.
28.08.2021, 05:00 Uhr
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Von Marc Hagedorn

Welche inhaltlichen Schwerpunkte vertreten Sie?

Erstens: Wir sind nur so stark wie unsere Wirtschaft. Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer sozialen Marktwirtschaft. Daher brauchen wir jetzt eine effiziente, digitalisierte Verwaltung und weniger Bürokratie-Frust, um unsere Unternehmen zu entfesseln und neues Wachstum zu ermöglichen. Zudem müssen wir die Energiewende als Chance begreifen, um neue Arbeitsplätze für Bremen und Bremerhaven zu schaffen.

Zweitens: Bildung. Nirgendwo hängt der schulische Erfolg eines Kindes so sehr vom Einkommen der Eltern ab wie in Bremen. Echte Chancengleichheit sieht anders aus. Regelmäßig landet Bremen bei Bundesvergleichen auf den hinteren Plätzen. So kann es nicht weitergehen. Daher will ich mich dafür einsetzen, dass wir nationale Bildungsstandards bekommen – und jedes Kind sein volles Potenzial entwickeln kann.

Drittens: Wir brauchen ehrgeizigeren Klimaschutz, um das 1,5-Grad-Ziel tatsächlich einzuhalten. Das ist gerade für uns in Bremen und Bremerhaven wichtig, da wir ansonsten durch Sturmfluten mit Überschwemmungsszenarien wie in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz rechnen müssen. Allerdings können wir den Klimawandel nicht stoppen, indem wir alles verbieten – sondern müssen mit Innovationen und einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien alles klimaneutral machen. Unsere Klimapolitik muss vernünftig, ökologisch, ökonomisch, sozial und vor allem wirksam sein.

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Wie wollen Sie sich in Berlin für Ihren Wahlkreis einsetzen?

Ich will die Themen der Bürger und Bürgerinnen aus Bremen und Bremerhaven mit nach Berlin nehmen. Dafür habe ich schon eine Umfrage gestartet: Auf www.was-moinst-du.de kann mir im Internet jeder sagen, was ihm oder ihr besonders wichtig ist. Für mich im Wahlkreis 55 liegt dabei vor allem ein Fokus auf mehr Arbeitsplätzen, unserer Wirtschaft, unserer Bildung und unserer Infrastruktur.

Wie schätzen Sie Ihre Verankerung im Wahlkreis ein?

Seit meinem vierten Lebensjahr bin ich in Bremen-Nord und Bremen-Walle aufgewachsen – wie schon mein Vater und die gesamte Familie meines Großvaters mütterlicherseits. Ich bin in Lesum, Aumund und Vegesack zur Schule gegangen und habe am Gymnasium Vegesack mein Abitur gemacht. Am Wochenende ging es nach Bremerhaven zum Einkaufen zu Ikea, in den Zoo oder zum Fischbrötchen essen. Bremen und Bremerhaven ist meine Heimat.

Welche Aufgabe möchten Sie in Ihrer Fraktion übernehmen?

Ich werde mich in meiner Fraktion für ehrgeizigeren Klimaschutz und eine bessere Bildungspolitik einsetzen. Wenn ich es mir aussuchen darf, gehe ich in den Ausschuss für Wirtschaft und Energie.

Wenn Ihre Partei mitregiert, was sollte sofort umgesetzt werden?

Wir müssen sofort den Ausbau erneuerbarer Energien – insbesondere bei der Offshore-Windenergie und dem entsprechenden Netzausbau – deutlich schneller machen. Davon profitieren Bremen und Bremerhaven, weil wir hier neue Arbeitsplätze schaffen können. Bester Nebeneffekt: Wir können bis 2040 klimaneutral werden.

Zur Sache

Geburtsort: Kiel

Alter: 25

Beruf: Juristin

Parteizugehörigkeit: CDU

Politisch aktiv seit: Mai 2012 (Eintritt in die Junge Union)

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