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Ziel: Zehn Milliarden Euro Gewinn Ackermann formt die Deutsche Bank

Frankfurt/Main (wk). Josef Ackermann drückt der Deutschen Bank endgültig seinen Stempel auf. Der Frankfurter Konzernsitz erstrahlt bereits in neuem Glanz, nun macht der Konzernchef auch beim Umbau des eigentlichen Bankgeschäfts Tempo. Nichts soll 2011 das ehrgeizige Ziel eines operativen Vorsteuergewinns von zehn Milliarden Euro gefährden. Für Beobachter ist klar: Ackermann feilt auch an seinem Denkmal. 2011 könnte das Jahr werden, mit dem sich der Schweizer "ultimativ in den Geschichtsbüchern verewigen will", kommentierte jüngst die "Börsen-Zeitung". Das Zehn-Milliarden-Euro-Ziel sei dafür eine eingängige und optimal geeignete Größe und markiere obendrein einen Gipfel, von dem aus es eigentlich eh nur bergab gehen könne.
04.02.2011, 05:00 Uhr
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Von WESER-KURIER

Frankfurt/Main (wk). Josef Ackermann drückt der Deutschen Bank endgültig seinen Stempel auf. Der Frankfurter Konzernsitz erstrahlt bereits in neuem Glanz, nun macht der Konzernchef auch beim Umbau des eigentlichen Bankgeschäfts Tempo. Nichts soll 2011 das ehrgeizige Ziel eines operativen Vorsteuergewinns von zehn Milliarden Euro gefährden. Für Beobachter ist klar: Ackermann feilt auch an seinem Denkmal. 2011 könnte das Jahr werden, mit dem sich der Schweizer "ultimativ in den Geschichtsbüchern verewigen will", kommentierte jüngst die "Börsen-Zeitung". Das Zehn-Milliarden-Euro-Ziel sei dafür eine eingängige und optimal geeignete Größe und markiere obendrein einen Gipfel, von dem aus es eigentlich eh nur bergab gehen könne.

Fakt ist: Ackermann (62) hat erkannt, dass das Kapitalmarktgeschäft allein auf Dauer nicht der Heilsbringer sein kann. Berliner Bank und Norisbank, Sal. Oppenheim, Postbank: Unter der Führung Ackermanns pumpte die Deutsche Bank Milliarden in das lange eher vernachlässigte Privatkundengeschäft. "Die Bank hat schon lange auf zwei Beinen gestanden, bloß war das zweite Bein arg dünn", meint Analyst Konrad Becker von Merck Finck.

Ackermann zeigte sich bei der Bilanzvorlage gestern überzeugt: "Die Postbank wird uns auch auf die Rendite bezogen künftig sehr viel Freude machen." Das Bonner Institut ergänze das Geschäft hervorragend. Für die Neuaufstellung nimmt der Dax-Konzern erhebliche Lasten in Kauf: Im dritten Quartal 2010 drückte die Postbank-Übernahme die Deutsche Bank in die roten Zahlen. Im vierten explodierten die Kosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 6,3 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2010 brach der Überschuss um mehr als die Hälfte auf 2,3 Milliarden Euro ein.

Bankenexperte Hans-Peter Burghof ist überzeugt: "Bei der Postbank hat die Deutsche Bank noch einiges an Arbeit vor sich." Die einstige Post-Tochter gilt als bieder, Branchenkenner bezweifeln, dass ein Weltkonzern wie die Deutsche Bank aus den 14 Millionen Postbank-Kunden tatsächlich das Potenzial schöpfen kann, das die Strategen sich erhoffen. Das Deutsche-Bank-Management sieht das naturgemäß anders. Finanzvorstand Stefan Krause gab zu Protokoll: "Ich kann Ihnen versichern, dass wir im Postbank-Jahresabschluss nichts gefunden haben, was uns in irgendeiner Weise Sorge macht." Natürlich hätte die Deutsche Bank mit der Postbank-Übernahme noch warten können, räumte Ackermann ein. Er habe die Chance aber während seiner Amtszeit ergreifen wollen. Damit sei die Deutsche Bank "nach einem Jahr der Investitionen bereit zu neuen, noch größeren Erfolgen".

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