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Kommentar über den Wert der Ausbildung Akademisch

Jahrzehntelang waren Ausbildungen Standard in Deutschland. Und ein Bachelor soll das jetzt alles ersetzen, fragt sich Wirtschaftsredakteur Florian Schwiegershausen im Kommentar.
20.02.2017, 00:00 Uhr
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Von Florian Schwiegershausen

Jahrzehntelang waren Ausbildungen Standard in Deutschland. Und ein Bachelor soll das jetzt alles ersetzen, fragt sich Wirtschaftsredakteur Florian Schwiegershausen im Kommentar.

Vor längerer Zeit zufällig im Bus gehört: ein Gespräch. Da erzählte einer seinem Ex-Mitschüler, den er längere Zeit nicht gesehen hatte, er würde jetzt im Rheinland seinen Bachelor in Handwerksmanagement machen. Noch vor einer Generation klangen die Berufswege ganz anders: mit Ende 15 auf dem Bau, Maurerlehre, Bundeswehr, Gesellenjahre, dann schließlich Meisterschule. Selbstverständlich neben dem Beruf. Das war jahrzehntelang Standard in Deutschland. Und ein Bachelor soll das jetzt alles ersetzen? Der junge Mann aus dem Bus betreibt das bestimmt ernsthaft, aber es zeigt doch ein wenig die grassierende Überakademisierung.

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Natürlich gibt es interessante und durchaus auch sinnvolle Studiengänge. Aber angesichts von Studienabbrecher-Quoten bei 30 Prozent wären viele mit einer Ausbildung besser beraten gewesen. Die genießt ein schlechtes Image, obwohl sie in einigen Berufen wohl härter ist als der Bachelor-Studiengang in manch einem geisteswissenschaftlichen Fach. Respekt gebührt jedem, der eine Berufsausbildung anfängt und diese auch abschließt. Und gerade diese Wertschätzung sollte wieder mehr verinnerlicht werden.

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