Mit einer kleinen Abordnung hat sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Montagmittag zum Protest vor dem Hotel Munte versammelt. Mit der Aktion wollte die Gewerkschaft auf die Tarifverhandlungen in der Hotellerie und Gastronomie aufmerksam machen, die seit gut einem Jahr ergebnislos verlaufen. Zuletzt wurde in der vergangenen Woche verhandelt. Den Ort des Protests hatte die Gewerkschaft gewählt, weil das Hotel Munte vom Bremer Dehoga-Präsidenten Detlef Pauls und seinem Bruder betrieben wird.
Der Bremer Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hatte im vergangenen Jahr 10,4 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten. Weder die 6,7 Prozent für das letzte Jahr noch 3,7 Prozent für dieses Jahr empfindet die NGG als ausreichend. "Das sehen auch die anderen Tarifgebiete und vereinbaren weit höhere Abschlüsse", begründete die Bremer NGG-Gewerkschaftssekretärin Iris Münkel. Dies habe dazu geführt, dass das Gastgewerbe im Land Bremen nicht nur der schlechtbezahlteste Wirtschaftszweig, sondern das Gastgewerbe Bremen auch im bundesweiten Vergleich von Platz 6 auf Platz 16 abgerutscht sei.
Ebenso gibt es laut NGG keine Bewegung beim Manteltarifvertrag, über den im März 2022 eine Neuverhandlung mit dem Bremer Dehoga vereinbart wurde. Auch hier fordert die Gewerkschaft Vorschläge als Verhandlungsgrundlage.