Die Tarifverhandlungen in der Bremer Gastronomiebranche sind am Mittwoch zu Ende gegangen, ohne sich zu einigen. Das haben auf Arbeitgeberseite der Bremer Dehoga als auch auf Gewerkschaftsseite die NGG mitgeteilt. Die Arbeitgeber haben bis zu 14,86 Prozent mehr Lohn angeboten bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwei Jahren. Die Gewerkschaft NGG fordert für die Beschäftigten in der Hotellerie und Gastronomie 15,5 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von einem Jahr. Wenn es nach der Gewerkschaft geht, sollen gelernte Kräfte mindestens 3000 Euro brutto pro Monat verdienen.
Die Bremer Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Nathalie Rübsteck sagte: „Die Unternehmer wollen ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zur Seite stehen. Aber die von der NGG geforderte Tarifsteigerung gefährdet die Wirtschaftlichkeit der Branche." Laut Dehoga merkten die Betriebe bereits, dass die Nachfrage der Gäste zurück gehe. "Preissteigerungen lassen sich schwer durchsetzen. Zusätzlich droht die Mehrwertsteuererhöhung auf Speisen zum Ende des Jahres", ergänzte Rübsteck.
Das Imageproblem der Branche
Die NGG-Verhandlungsführerin Iris Münkel erkennt an, dass Dehoga als Grund für den Personalmangel in der Branche die schwierigen Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung sehe. „Eine Lösung für einen Imagewechsel wären dementsprechend höhere Entgelte und bessere Arbeitsbedingungen, vereinbart in einem neuen Entgelt- und auch Manteltarifvertrag“, sagte sie. Nach Ansicht der NGG werden Plakate das Image des Gastgewerbes nicht ändern.
Für die nächste Verhandlungsrunde lassen sich Dehoga und NGG Zeit. Die soll laut Dehoga am 25. Mai stattfinden. Wenn es in den vergangenen Jahren zu einer Tarifeinigung kam, wurde dieser Tarifvertrag für allgemeingültig erklärt. Das bedeutet, dass alle Hotel- und Gastronomiebetriebe den Tariflohn zahlen mussten – egal, ob sie Mitglied beim Dehoga waren oder nicht.