Nikosia (wk). Kaum macht sich Spanien auf den Weg unter einen europäischen Rettungsschirm, da könnte auch Zypern hinzukommen. "Niemand kann dies ausschließen", sagte Regierungssprecher Stefanos Stefanou. Im Blick hat das Land Hilfe für seine Banken. "In diesem Fall wird Zypern das Thema so handhaben wie Spanien, damit es keine schwerwiegenden Bedingungen gibt", sagte Finanzminister Vassos Siarlis. Spanien entgeht scharfen Sparauflagen für die gesamte Volkswirtschaft, indem es Hilfe nur für angeschlagene Banken beantragt. "Wir wollen keine Situation wie in Griechenland, Irland oder Portugal", erklärte ein Diplomat in Brüssel.
Sollte es dazu kommen, würde Zypern den Antrag wohl nach den griechischen Wahlen am 17. Juni, aber bevor das Land am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, stellen, vermutet der Diplomat. Beschlossene Sache sei ein mögliches Hilfegesuch noch nicht, sagte Minister Siarlis. Es werde auch "nach anderen Lösungen aus Drittstaaten gesucht." Zypern suche nach etwa 1,8 Milliarden Euro für die ins Wanken geratene zweitgrößte Bank des Landes, die Cyprus Popular Bank. Das Problem Zyperns ist hauptsächlich der eng mit den griechischen Geldhäusern verwobene Bankensektor. Zypern hat mit 17,5 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung eine der kleinsten Volkswirtschaften der Eurozone.