Bremen. In gut einer Woche gehört das Nordwestradio der Vergangenheit an. Denn ab 12. August geht die Wort- und Kulturwelle unter dem Namen „Bremen Zwei“ an den Start. Mit dem neuen Namen gibt es auch ein verändertes Sendeschema am Abend sowie mehr Live-Programm am Sonnabend und Sonntag. Wurden die meisten Sendungen für das Wochenende schon Tage zuvor aufgezeichnet, will die Welle an beiden Tagen jeweils von 7 bis 18 Uhr live senden. Auch wochentags soll es von da an mehr Live-Sendungen geben. In den Abendstunden laufen außerdem Sendungen mit Jazz, Soul und Klassik. Auch will der Sender mit Podcasts experimentieren und multimedialer werden.
Die Umbenennung habe zwei Gründe. „Der Sender wurde in der Öffentlichkeit eher selten als Programm von Radio Bremen wahrgenommen“, sagte Radio-Bremen-Programmdirektor Jan Weyrauch. Zum anderen hatte sich Anfang 2016, mit der Neuordnung des ARD-Finanzausgleichs, der NDR aus der Programmbeteiligung zurückgezogen. Nach längeren Überlegungen stand dann am Ende der Name „Bremen Zwei“ fest mit dem neuen Slogan „Neugier lohnt sich“. Mehr Live-Programm bedeute allerdings nicht höhere Kosten. Karsten Binder, Programmleiter Bremen Zwei, sagte: „Grundvoraussetzung war, dass das neue Programm nicht teurer wird als das alte.“ So plant Radio Bremen weiterhin mit einem Jahresetat von sieben Millionen Euro für die Welle, die von etwa 90 festen und freien Mitarbeitern gemacht wird.
Bisher hat die Welle bis zu 29 000 Hörer täglich. Da hoffen die Macher langfristig auf mehr Hörer. Es gibt zwei Hörergruppen, die Bremen Zwei für definiert hat: Das sind zum einen die Hochkultur-Etablierten, vom Alter her Anfang 60, gut gebildet und weltoffen, und zum anderen die modernen Etablierten mit einem Durchschnittsalter bei 35, mit junger Familie, gut gebildet und berufsorientiert. Sie sind am stärksten mobil unterwegs. Was Bremen Zwei vom Deutschlandfunk unterscheiden soll: „So regional, wie wir Radio machen, kann das der Deutschlandfunk gar nicht“, sagte Programmdirektor Weyrauch.