Die Gewerkschaft Verdi hat die Hafenarbeiter des Rhenus Weserports in Bremen am Dienstag zu einem Warnstreik aufgerufen, um ihren Tarifvertrag durchzusetzen. Bereits am frühen Morgen machten sich die Streikenden auf den Weg zur Rhenus Hauptverwaltung im nordrhein-westfälischen Holzwickede. Unterstützung bekamen sie dabei von weiteren Hafenarbeitern der Nord- und Ostseeküste.
Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen
Laut Verdi soll durch den Streik der Druck aufseiten des Logistikdienstleisters Rhenus erhöht werden, um die derzeit festgefahrenen Tarifverhandlungen weiterzuführen. Die Hafenarbeiter fordern die gleichen Arbeitsbedingungen wie in den anderen Hafeneinzelbetrieben im Lande Bremen.
„Es ist ein Skandal, dass sich die Arbeitgeberseite nach zwei Warnstreiks weiterhin Verhandlungen entzieht und so den Beschäftigten den gerechten Lohn verweigert", sagte der Verdi-Verhandlungsführer Christian de Jonge.
Nach seinen Angaben nahmen rund 140 Menschen an dem Streik teil, etwa 70 davon waren Mitarbeiter vom Weserport. "Wir haben mit dieser Teilnehmerzahl gerechnet", sagte de Jonge, "Wir konnten den Betriebsablauf wieder massiv stören und haben unsere Position klar übermittelt." Er hofft, dass der Logistikdienstleister in den kommenden Tagen mit Terminvorschlägen für die Wiederaufnahme der Verhandlungen reagieren wird.
Gravierende Lohnunterschiede
Bereits im November und Dezember des vergangenen Jahres hatten die Warnstreiks der Arbeiter zu einem Stillstand im Betrieb geführt. Rhenus Weserport ist der letzte Terminalbetreiber in Bremen, der nicht unter den Flächentarifvertrag zwischen dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe und Verdi fällt. Für die Beschäftigten bedeutet dies nach Angaben der Gewerkschaft einen Lohnunterschied von 30 bis 40 Prozent im Vergleich zu den Hafenarbeitern anderer Terminals.