Betriebsräte von zahlreichen Bremer Unternehmen haben an den Spitzenkandidaten der CDU, Carsten Meyer-Heder, appelliert, er möge seine Äußerungen zur betrieblichen Mitbestimmung überdenken. Meyer-Heder hatte gesagt, es sei „ideologische Denke, dass ein gut geführtes Unternehmen einen Betriebsrat braucht“.
In einem offenen Brief kritisieren die Betriebsräte und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nun diese Äußerung. „Die Rolle der Betriebs- und Personalräte infrage zu stellen, ist verfehlt“, heißt es in dem Schreiben, dem sich Betriebsräte von mehr als 40 Bremer Unternehmen angeschlossen haben. Sie seien einen wesentlichen Faktor innerbetrieblicher Demokratie.
Noch am Freitag veröffentliche Meyer-Heder seine Antwort: „Ein Betriebsrat kann und muss dort entstehen, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihn haben wollen“, sagte er. Die Gründung obliege aber allein den Mitarbeitern. Er habe Respekt vor der wichtigen Arbeit der Betriebsräte und stelle diese auch an keiner Stelle infrage.
Dass es ein seinem Unternehmen keinen Betriebsrat gebe, liege daran, dass die Mitarbeiter noch keine entsprechende Initiative gestartet hätten. „Ich interpretiere dies als ein Zeichen, dass wir mit unseren Mitarbeitern im guten Kontakt stehen“, sagte Meyer-Heder.
Für das vom DGB und den Betriebsräten angebotene Gespräch stehe er gerne zur Verfügung.
++ Dieser Text wurde am 17. Mai, um 17.08 Uhr aktualisiert. ++