Bausparverträge sind wieder im Kommen. Das zeigt die Bilanz der Commerzbank in der Region Bremen. Das abgeschlossene Volumen in diesem Bereich betrug verglichen mit dem Vorjahr 17 Millionen Euro. Dies bedeutete einen Zuwachs von 224 Prozent. "Es ist die Möglichkeit der Zinssicherung für die Zukunft", sagte Michael Eilers, Regionsleiter der Commerzbank für das Privatkundengeschäft und das Vermögensmanagement. "Viele wissen gar nicht, dass sie sich noch 1,25 Prozent oder zwei Prozent für die Zukunft sichern können." Dabei könne das durchaus auch etwas für größere Projekte sein.
In den vergangenen 14 Jahren war mit der Nullzinspolitik durch die Europäische Zentralbank der Bausparvertrag als Bankprodukt aus der Mode geraten. Bei den Baufinanzierungen ging bei der Bremer Commerzbank das Neugeschäft insgesamt um mehr als 30 Prozent zurück – wegen steigender Zinsen und weniger Projekten. Dagegen stieg das Bestandsvolumen in diesem Bereich um knapp 25 Prozent auf 626 Millionen Euro.
Anzahl der Filialen bleibt
Bei der Anzahl der Filialen in Bremen und in der Region soll es den Angaben zufolge erst einmal bleiben. Das sind momentan sechs Standorte plus die Filialen in Bremerhaven und in Rotenburg (Wümme). Alle Filialen würden einem Test unterzogen, in dem es darum gehe, wie sehr diese noch genutzt würden. Vor zwei Jahren hatte die Commerzbank 16 Filialen in der Region. Allerdings setzen viele Kunden laut Geldinstitut inzwischen auf das Online-Banking. In der Region Bremen nutzten inzwischen fast 70 Prozent der Kunden die App auf dem Smartphone für ihre Bankgeschäfte. Gleichzeitig hat die Bank ihre Beratung per Telefon, Mail und Video inzwischen auf das Wochenende ausgeweitet.
Bei den Firmenkunden war das Geschäft laut Bilanz von Lieferengpässen und gestiegenen Preisen geprägt. Sonja Kastin, verantwortlich für das Firmenkundengeschäft in Bremen, sagte: „Für viele unserer Kunden standen daher Beschaffungssicherheit und Liquiditätssicherung im Fokus.“ Viele Unternehmen erhöhten die Lagerbestände, regionalisierten die Lieferketten und hielten sich mit Investitionen in neue Maschinen oder Anlagen zurück. Zugleich nahmen sie den Angaben zufolge Kreditlinien verstärkt in Anspruch, um zum Beispiel auf steigende Einkaufspreise reagieren zu können. Insgesamt konnte hier das Kreditvolumen zum Vorjahr um 6,2 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro ausgebaut werden. Bei Unternehmerkunden, also kleinen und mittelständischen Unternehmen bis zu 15 Millionen Euro Jahresumsatz, stieg es um 5,3 Prozent, wie Martin Wittkopp als Regionsleiter Unternehmerkunden erläuterte.