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Windenergie-Projektentwickler will ins Bremer Kaffeequartier ziehen Branchenriese plant Zentrale in Überseestadt

Bremen. Im Kaffeequartier in der Bremer Überseestadt deutet sich prominenter Zuwachs an. Das Immobilien-Unternehmen Robert C. Spies meldet den Verkauf eines rund ein Hektar großen Grundstückes an ein Firmenkonsortium. Das Areal liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weser Tower.
09.04.2011, 05:00 Uhr
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Von Sebastian Manz

Bremen. Im Kaffeequartier in der Bremer Überseestadt deutet sich prominenter Zuwachs an. Das Immobilien-Unternehmen Robert C. Spies meldet den Verkauf eines rund ein Hektar großen Grundstückes an ein Firmenkonsortium. Das Areal war bislang im Besitz des Kellogg's-Konzerns und liegt direkt an der Weser in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weser Tower.

Für die Nutzung des Grundstücks gibt es bereits konkrete Pläne. Aus einem Architekturwettbewerb ging das Wiener Büro Delugan Meissl als Sieger hervor. Der Entwurf der Österreicher sieht zwei sechsstöckige Gebäudeteile mit einer Grundfläche von insgesamt knapp 2000 Quadratmetern vor. Beide Bauten sind 22 Meter hoch. Umgeben sind die Gebäude von den elegant-nüchternen Grünanlagen, die das Quartier schon heute prägen.

In seiner Erscheinung solle das Ensemble Gediegenheit und spannungsvolle Lebendigkeit vermitteln, heißt es in der Beschreibung der Architekten. Was die weserseitige Gestaltung des Bauprojekts angeht, greift der Entwurf den Bremer Stadtplanern ein wenig voraus. In den zuständigen Behörden der Hansestadt wird seit Langem an dem Plan gefeilt, die Schlachte in Richtung Überseestadt zu verlängern. Auf dem Entwurf der österreichischen Architekten ist dieses Vorhaben bereits umgesetzt.

Ein Boulevard entlang der Weser vereint sich mit einem Platz vor dem Gebäudekomplex. Die großzügige Bestuhlung des Areals lässt darauf schließen, dass die Planer in den untersten Stockwerken auch Gastronomie vorgesehen haben. Doch allzu viele Details lassen sich die Wiener noch nicht entlocken.

Das Architekturbüro Delugan Meissl gilt weltweit als einer der renommiertesten Entwickler urbaner Architektur. Zu den jüngsten Entwürfen der Wiener gehören beispielsweise das neue Porsche-Museum in Stuttgart, das Filmmuseum Amsterdam, das "Darat King Abdullah II"-Kulturzentrum und das Opernhaus in Jordaniens Hauptstadt Amman.

Der Hauptnutzer des Bremer Gebäudes steht bereits fest. Etwa die Hälfte der insgesamt rund 10000 Quadratmeter Nutzfläche wird die Windenergie-Projektierungsgesellschaft wpd beziehen. Bislang hat das international agierende Unternehmen seinen Sitz in der Kurfürstenallee in Schwachhausen. Im Bereich Windenergie gilt wpd als der größte Projektentwickler Europas. Weltweit sind bei der Unternehmensgruppe rund 600 Menschen beschäftigt.

In der Überseestadt entsteht nun das neue wpd-Hauptquartier. Dafür werden unter anderem zwei Bremer Dependancen zusammengelegt. 200 Mitarbeiter sollen künftig in der neuen Firmenzentrale beschäftigt sein. In den vergangenen Jahren hat sich das Tätigkeitsfeld des Unternehmens zunehmend auch ins außereuropäische Ausland verlagert. In insgesamt 15 Ländern ist wpd mittlerweile vertreten. Vom Kaffeequartier aus werden künftig Projekte von Südamerika bis Asien koordiniert.

Die Bauherren rechnen mit dem Spatenstich im Herbst dieses Jahres. Bis dahin gilt es allerdings noch, einige Details mit den Bremer Behörden zu klären. Besonders über die Gestaltung des Uferareals wacht man im Bauressort mit Argusaugen. Der Siegerentwurf stößt dort grundsätzlich auf Gegenliebe. Unumstößliche Bedingung für die Bebauung des Geländes sei es gewesen, Platz für eine eventuelle Verlängerung des Schlachte-Boulevards zu lassen, heißt es aus dem Haus des Bausenators. Diese Bedingung erfüllt der Plan der österreichischen Architekten. Die Verantwortlichen bei wpd sind jedenfalls zuversichtlich, dass die Unternehmensgruppe ihre neue Zentrale im kommenden Jahr beziehen kann.

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