Bremen. Tradition und Offenheit für neue Trends – für den Bremer Schokoladenhersteller Hachez ist beides wichtig. Gut ein Jahr nach der Übernahme des Bremer Unternehmens durch die dänische Toms-Gruppe zeigt man sich am Firmenstandort in der Neustadt zuversichtlich.
Es gibt sie, die festen Größen im Sortiment von Hachez. Die klassische Vollmilch-Tafel mit den Stadtmusikanten, die Edel-Mokka-Schokolade, die Braunen Blätter. Seit vielen Jahrzehnten werden sie im Werk an der Westerstraße hergestellt – nach traditionellen Rezepturen und mit stabilen Absatzzahlen, wie Marketingleiterin Karen Gooden betont. Sie prägen das Image von Hachez als Bremer Traditionsunternehmen.
Seit gut einem Jahr gehört Hachez zwar zur dänischen Toms-Gruppe – „ doch für uns hat sich eigentlich nichts geändert“, sagt Gooden. Noch immer wird das gesamte Sortiment der Marken Hachez in der Neustadt hergestellt – hinzu kommen nun auch noch einige Produkte, die zuvor in Dänemark produziert wurden. Dass Arbeitsplätze von Bremen Richtung Skandinavien verlagert werden, sei äußerst unwahrscheinlich, zumal das Lohnniveau dort höher sei als in Deutschland.
Neben den Hachez-Produkten wird in Bremen seit mehr als 60 Jahren auch Feodora-Schokolade hergestellt. Rechtlich handelt es sich um zwei getrennte Firmen, die mittlerweile aber am selben Standort produzieren. Beide stellen mit etwa gleichem Umsatz Schokoladen und Pralinen im gehobenen Preissegment her. Unterschiedlich sind die Rezepturen – und die Vertriebswege. Hachez sei derzeit vor allem in Süßwaren-Fachgeschäften stark vertreten, Feodora in erster Linie im Lebensmittel-Einzelhandel.
Für beide Marken gilt: Traditionsprodukte sind das eine Geschäftsfeld, Schokoladentrends das andere. „Wir ändern unser Sortiment fortlaufend“, sagt Karen Gooden. „Die Absatzzahlen scharfer Schokoladen, zum Beispiel mit Chili, sind rückläufig, auch dunkle Schokoladen sind etwas weniger gefragt als noch vor einigen Jahren, stattdessen liegen nun wieder traditionelle Zutaten im Trend: Karamell, Nougat, Nüsse.“
295 Mitarbeiter stellen im Werk Schokoladen und Pralinen her, weitere 125 Mitarbeiter sind in der Verwaltung und im Marketing von Hachez und Feodora beschäftigt. Hinzu kommen bis zu 150 Saisonkräfte, die das Unternehmen im Oster- und Weihnachtsgeschäft unterstützen. Hierbei sind die Mitarbeiter der Zeit naturgemäß stets voraus – zumindest für einige Monate. Mitten im Hochsommer rollen hier die Weihnachtsmänner vom Band, und im Herbst beginnt die Produktion der Schoko-Ostereier.