Bremen als Musterschüler – das kommt in Ländervergleichen nicht oft vor. Aber beim Thema Windkraft hat Bremen das Klassenziel schon erreicht, bevor der Lehrer überhaupt die Aufgabe gestellt hat: Zwei Prozent ihrer Fläche sollen die Bundesländer für Windräder reservieren, fordert der Bund per Gesetz. Mit knapp 90 Anlagen zwischen Bremerhaven-Weddewarden und der Hemelinger Marsch hat Bremen das Limit schon erreicht, zumal für Stadtstaaten ein halbes Prozent der Fläche reichen soll.
Leider entscheidet sich der Kampf gegen den Klimawandel nicht auf den Bremer Wiesen. Städte können ihren Beitrag zur Energiewende leisten durch Solarzellen auf den Dächern, Fernwärme, CO2-freie Heizungen, Wärmedämmung von Gebäuden, einen guten öffentlichen Nahverkehr und vieles mehr. Aber für den Windstrom braucht man Flächen, die Städte nicht haben. Die Flächenländer sind gefragt. Auch Niedersachsen muss seine Anstrengungen verdoppeln, um das Ziel zu erreichen. Von den versetzungsgefährdeten Bayern ganz zu schweigen.