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25 Jahre Überseestadt "Eine vitale Mischung aus Alt und Neu"

Andreas Heyer war nicht von Anfang an dabei, als die Überseestadt heranwuchs. Die Boomjahre hat der WFB-Chef aber miterlebt und maßgeblich gestaltet. Nun zieht er im Interview Bilanz.
31.12.2024, 05:00 Uhr
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Von Jürgen Hinrichs

Herr Heyer: Sagen Sie, was ist Ihr Lieblingsort in der Überseestadt?

Andreas Heyer: Da komme ich sofort auf den Kopfbereich des Europahafens. Dieser weite Blick über das Hafenbecken, diese einzigartige Perspektive, und drum herum eine Mischung aus Hafentradition und modernen Immobilienprojekten, dazu Restaurants und vieles mehr. Am Europahafen kann man den konzeptionellen Ansatz der Überseestadtentwicklung hautnah erleben. Das ist eine vitale Mischung aus Alt und Neu mit starkem maritimen Bezug.

Würden Sie dort eigentlich wohnen wollen? Noch wäre das ja mehr oder weniger eine Pioniertat, bei den vielen Baustellen und einer Infrastruktur bei Verkehr und Einzelhandel, die zu wünschen übrig lässt.

Die Entwicklung von Infrastrukturen in einem ehemaligen Hafengebiet braucht Zeit, das stimmt. Die politischen Beschlüsse, die Wohnen überhaupt erst planungsrechtlich in der Überseestadt möglich machten, wurden 2007 auf den Weg gebracht. Seitdem hat sich unglaublich viel getan. Es leben heute 5.000 Menschen in dem Gebiet, wahrscheinlich sogar mehr. Ich kann mir persönlich auch gut vorstellen, in der Überseestadt zu wohnen. Sie steht für Modernität und eine neue Form des Wohnens. Und sie bietet ja auch heute schon viel für ihre Bewohnerinnen und Bewohner, auch wenn natürlich im Hinblick auf die Verkehrssituation und den Einzelhandel noch nicht alles perfekt ist.

Wie empfinden Sie die Einbindung? Walle und die Überseestadt fremdeln miteinander. Da geht doch noch mehr, oder?

Das ist ohne Frage ein Prozess. Walle und die Überseestadt wachsen nach meinem Eindruck zunehmend zusammen und bilden eine spannende Verbindung zwischen Tradition und Moderne. Walle überzeugt mit seiner gewachsenen Nachbarschaft und kulturellen Vielfalt, und die Überseestadt ist ein dynamisches Quartier mit innovativen Unternehmen, kreativen Projekten und maritimen Akzenten. Gemeinsame Infrastrukturprojekte, wie verbesserte Rad- und Fußwege oder die wachsende Zahl an Dienstleistungs- und Freizeitangeboten, stärken die Beziehungen. Gleichzeitig profitieren Stadt- und Ortsteil von ihrer Nähe zueinander. Da wächst eine lebendige Mischung aus urbanem Leben, Arbeit und Erholung. Das hat perspektivisch auch noch Luft nach oben, da stimme ich Ihnen zu und blicke sehr optimistisch darauf.

Benötigt die Überseestadt eine Mitte? Und wäre der Großmarkt zumindest an seinen Rändern der richtige Ort dafür?

Eine Mitte muss sich aus der Struktur heraus entwickeln. Ich denke, wir müssen abwarten, welchen Einfluss und welche Dynamik die Überseeinsel mit ihrer Entwicklung noch auf die Überseestadt haben wird. Vermutlich definiert sich da eine Mitte in den nächsten Jahren neu oder anders heraus, als man sie jetzt denken würde.

Wo sehen Sie die Überseestadt in 25 Jahren?

Dann ist sie ein kompletter Ortsteil und steht für eine besondere Form des Wohnens, Lebens und Arbeitens am Wasser. Sie symbolisiert ein modernes Bremen und hat große Außenwirkung entfaltet. Die sehen wir übrigens schon heute. Außerhalb von Bremen gibt es wirklich viel positive Beachtung für die Überseestadt und ihre Entwicklung.

Das Gespräch führte Jürgen Hinrichs

Zur Person:

Andreas Heyer (62)

ist seit 2009 Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Vorher war er unter anderem Sprecher der Geschäftsführung der HannoverImpuls GmbH und Direktor bei der Sparkasse Hannover.

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