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Trotz Ende der Verordnung Bremer Rathaus bleibt nachts dunkel

Während das Schloss Neuschwanstein nachts wieder hell erleuchtet wird, bleiben markante Gebäude wie das Rathaus in Bremen vorerst im Dunkeln stehen. Aber warum? Der Senat klärt auf.
21.04.2023, 05:00 Uhr
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Bremer Rathaus bleibt nachts dunkel
Von Elias Fischer

Am 15. April ist die bundesweite Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen, kurz Ensikumav genannt, ausgelaufen. Die Ampel-Regierung brachte diese – so steht es in der Begründung – im vergangenen Jahr auf den Weg, weil der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine "die ohnehin angespannte Lage auf den Energiemärkten drastisch verschärft" hatte. In der Folge galt beispielsweise ein Heizverbot für private Swimmingpools, die Mindesttemperatur in Arbeitsstätten wurde herabgesenkt, die Höchsttemperatur dort auf 19 Grad Celsius begrenzt. Für den öffentlichen Raum war die Verordnung gleichbedeutend mit einem grundsätzlichen Verbot, Nichtwohngebäude und Denkmäler zu beleuchten.

Vier Tage nach dem Ende der bundesweiten Verordnung stehen das Bremer Rathaus, der Dom und der Roland nachts weiterhin im Dunkeln. Das Schloss Neuschwanstein im bayrischen Allgäu und auch das Porta Nigra in Trier hingegen werden von außen wieder angestrahlt.

Der Sprecher des Bremer Senats, Christian Dohle, begründete diesen Schritt damit, dass man sich eine einheitliche Lösung der Städte wünsche. "Bis wir eine Entscheidung treffen, bleibt erst einmal alles beim alten." Wenn man sich zu einem späteren Zeitpunkt dazu entschließt, die Beleuchtung nachts wieder einzuschalten, stehen energieeffiziente Möglichkeiten zur Verfügung. "Die Strahler am Rathaus, am Roland und am Dom sind mittlerweile auf LED-Technik umgestellt", teilt Dohle mit.

Schon vor Inkrafttreten der Ensikumav hatte der Bremer Senat wegen der Energiekrise entschieden, zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens die markanten Gebäude und Denkmäler der Stadt nicht mehr anzustrahlen. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte im August des vergangenen Jahres dazu: "Das hat in Sachen Energieeinsparung natürlich nur einen geringen Effekt, aber auch solche symbolischen Akte sind von Bedeutung." Insgesamt konnte Bremen laut Senatskanzlei zwischen September 2022 und März 2023 monatlich im Mittel den Energieverbrauch für öffentliche Gebäude um 12,7 Prozent senken.

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