Die schlechten Nachrichten aus der Bremer Gastronomie reißen nicht ab: Das TAU in der Weserburg schließt, wie die Betreiber am Freitagabend unter anderem auf Instagram und Facebook mitteilten und dem WESER-KURIER auf Anfrage bestätigten.
Das Restaurant werde aus finanziellen Gründen geschlossen. Bereits am Sonntag (3. November) wird das Lokal letztmals öffnen. "Wir bedanken uns bei euch allen für die schöne Zeit und hoffen, dass ihr euch immer gerne zurückerinnert", heißt es seitens des TAU in den sozialen Medien. Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer äußern dort ihr Bedauern.
"Das tut gerade richtig weh", sagte Mit-Betreiber Kai Baitis über die Entscheidung. Personalprobleme, wie sie viele andere Betriebe belasten, seien bei ihm kein Faktor gewesen. "Wir hatten gerade ein richtig gutes Team aufgebaut." Jetzt heißt es für seine 14 Kolleginnen und Kollegen, schon am Sonntag zum letzten Mal den Laden zu schließen. "Nur noch auslaufen", ohne große Abschiedsaktion, sagt Baitis, der dieses Wochenende noch öffnen wollte, damit er nicht kurzfristig gebuchte Veranstaltungen absagen musste, den Stammgästen noch die Gelegenheit für einen Besuch geben konnte – und damit die Oktober-Löhne gesichert seien.
Schließung der Bürgermeister-Smidt-Brücke bereitete Sorgen
Dass die Entscheidung so kurzfristig gefallen sei, hänge mit einem Gerichtsentscheid zu Ungunsten der Betreiber zusammen. Um Stromkosten sei es gegangen. Hinzu kommt die langfristige Sperrung der Bürgermeister-Smidt-Brücke, die praktisch direkt am Eingang des TAU vorbeiführt. "Für die nächsten Monate gibt es keine Planungssicherheit", sagt Baitis. Eine Brückenschließung im Sommer sei sicherlich günstiger für seinen Betrieb gewesen, Gäste hätten für die Außengastronomie in der warmen Jahreszeit wohl eher den Umweg in Kauf genommen. Dennoch hätte "wohl nur ein Wunder und sehr viel Arbeit" das Lokal sichern können.
Wie und ob es für ihn in der Bremer Gastronomie weitergeht, wisse er gerade nicht, sagt Kai Baitis. "Hinter mir liegen fünfeinhalb Jahre harte Arbeit, jetzt das", sagt er, "ich bin gerade ein bisschen leer."
Das Ende des TAU reiht sich ein in eine Reihe von Schließungen bekannter und beliebter Gastro-Adressen in der Hansestadt. Unter anderem die Pizzerien der Fratelli Miccoli und das Schröters im Schnoor mussten im Oktober aufgeben.
Zu schaffen macht der Branche, dass seit Anfang 2024 wieder der übliche Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gilt. Hinzu kommen allgemeine Preissteigerungen, Personalmangel und zurückhaltende Konsumlaune der Gäste in Zeiten der Inflation.