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Arbeiten haben begonnen Bürgermeister-Smidt-Brücke ist ab jetzt gesperrt

Seit diesem Montag in den frühen Morgenstunden ist die Bürgermeister-Smidt-Brücke gesperrt. Was Verkehrsteilnehmer jetzt wissen müssen.
04.11.2024, 07:53 Uhr
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Von Felix Wendler Marc Hagedorn

Seit den frühen Morgenstunden ist die Bürgermeister-Smidt-Brücke gesperrt. Sie ist damit ab sofort für Autos, Radfahrer und Fußgänger nicht mehr passierbar. Auch Busse und Bahnen fahren an dieser Stelle nicht mehr über die Weser, sondern werden umgeleitet.

Um drei Uhr morgens habe die BSAG den Strom an der Haltestelle Am Brill abgeschaltet, sagte ein BSAG-Mitarbeiter mit. Um 6 Uhr waren die ersten rot-weißen Absperrbaken aufgestellt. Die BSAG entfernt aktuell die Oberleitung, um Platz für Kräne zu schaffen, die Arbeitsmaterial an der Brill-Kreuzung abladen. Auf der Brillseite werden 16 beschädigte sogenannte Zuganker stabilisiert.

Laut Bremer Polizei gab es keine Auffälligkeiten am Montagmorgen, die Verkehrsteilnehmer haben sich laut Polizeisprecherin Franka Haedke offensichtlich auf die geänderte Verkehrsführung eingestellt.

Welche Verkehrsteilnehmer sind betroffen?

Die Bürgermeister-Smidt-Brücke wird für alle Verkehrsteilnehmer vollständig gesperrt. Notwendig sei das, "da die Arbeiten in das Tragwerk der Brücke eingreifen und ein hohes Gefährdungspotenzial für Passanten besteht", erklärt Rick Graue, Leiter des Amts für Straßen und Verkehr (ASV). Dementsprechend müssen auch Radfahrer und Fußgänger einen anderen Weg über die Weser nehmen. Ob das für den gesamten Zeitraum der Bauarbeiten gilt, ist noch unklar. Die Promenade unterhalb der Brücke wird nach Behördenangaben während der Bauphase verengt – bei sicherheitsrelevanten Arbeiten werde sie zeitweise gesperrt.

Welche alternativen Routen gibt es?

Die Wilhelm-Kaisen-Brücke und die Stephanibrücke sind die nächstgelegenen Optionen für Autofahrer. Die Umleitungen werden ausgeschildert. Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 16 Tonnen dürfen die ebenfalls baufällige Wilhelm-Kaisen-Brücke allerdings nicht befahren – sie müssen die Stephanibrücke oder die A-1-Weserbrücke nutzen. Die BSAG richtet für Busse und Bahnen, die von der Brückensperrung betroffen sind, zahlreiche Umleitungen ein. Für Radfahrer und Fußgänger führen die offiziellen Alternativrouten über die Wilhelm-Kaisen-Brücke und die Stephanibrücke. Zu erwarten ist aber, dass viele Ortskundige den Weg über die Teerhofbrücke wählen, um größere Umwege zu vermeiden.

Welche Rolle spielt die Teerhofbrücke?

Die Brücke befindet sich in öffentlicher Hand, der Weg dahin führt jedoch teilweise über Privatgelände. Deswegen darf das ASV nicht offiziell über die Teerhofbrücke umleiten. Als Reaktion auf den zu erwartenden Zulauf will die Verkehrsbehörde jedoch die Aufzüge an der Teerhofbrücke freigeben, sodass vor allem gehbehinderte Menschen sie auch ohne Schlüssel nutzen können. Laut ASV-Sprecherin Andrea Voth sind die Aufzüge während der Bauphase rund um die Uhr zugänglich.

Welche Auswirkungen hat die Sperrung?

Die Hauptbetroffenheit liege beim ÖPNV sowie dem Rad- und Fußverkehr, antwortet der Senat auf eine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Der ADFC erwartet, dass durch die Sperrung täglich 3800 Radpendler auf die Wilhelm-Kaisen-Brücke ausweichen werden. Dem Verein zufolge ist die Strecke bereits jetzt überlastet. Auch Stadtteilpolitiker aus der Neustadt sehen den zusätzlichen Verkehr als Gefahr für die Sicherheit. Der ADFC hatte bereits Anfang September betont, im Zusammenhang mit der Brückensperrung ein Konzept für den Radverkehr zu vermissen.

Was ist für den Radverkehr geplant?

Besondere Vorkehrungen seien auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke nicht getroffen worden, hatte die Behörde zuletzt in der Verkehrsdeputation erklärt. Grundsätzlich prüfe das ASV jedoch "ergänzende Maßnahmen zur Führung des Radverkehrs", heißt es in der Antwort auf die CDU-Anfrage. Andrea Voth bekräftigt, dass das ASV die Umleitungen im Umfeld der Brücken ausschildere. Stellenweise passe man auch die Verkehrsführung an – beispielsweise werde der Radverkehr in Teilen der Martinistraße wieder auf die Nebenanlagen geführt. Damit will das ASV laut Voth für Entlastung auf der Straße sorgen, die durch die Brückensperrung voraussichtlich stärker befahren wird. Für Radfahrer soll es im Bereich der Bürgermeister-Smidt-Brücke zusätzliche Fahrradparkplätze geben, um den Verzicht auf den Pkw zu erleichtern.

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Womit müssen Autofahrer rechnen?

"Die Auswirkungen auf den Kfz-Verkehr sind aufgrund der Verkehrsmengen gering", betont der Senat mit Blick auf die Sperrung. CDU-Verkehrspolitiker Michael Jonitz zeigt sich über diese Antwort erstaunt. 15.000 Pkw führen täglich über die Bürgermeister-Smidt-Brücke, die nun auf Brücken ausweichen müssten, die ebenfalls am Limit seien. "Die Menschen werden am Montag im Stau stehen", sagt Jonitz. Er rechne mit Auswirkungen auf den gesamten Stadtverkehr. Informationen zur jeweils aktuellen Verkehrssituation sind unter www.vmz.bremen.de zu finden.

Was muss man zur Baustelle wissen?

Nach Behördenangaben sind die Bauarbeiten derzeit bis Februar 2025 geplant, können sich aber witterungsbedingt verzögern. Nachtarbeiten seien bislang nicht vorgesehen.


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