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Attraktiver Standort für Immobilienwirtschaft Bremer City ist heiß begehrt

Büroimmobilienmarkt in Bremen: WFB-Geschäftsführer Andreas Heyer freut sich über hohe Bautätigkeit und geringe Leerstandsquote
04.02.2019, 08:41 Uhr
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Von Guido Finke

Bremen. Daumen hoch für die Hansestadt: Die Entwicklung auf dem Gewerbeimmobilienmarkt geht aus Sicht der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) in die richtige Richtung – die Zufriedenheit ist groß. Speziell die Zahlen zum Büroimmobilienmarkt befinden sich auf einem sehr guten Niveau und entsprachen 2018 mit einem Flächenumsatz von 87 500 Quadratmetern dem Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre.

„Bremen wächst und ist insgesamt ein attraktiver Standort für die Immobilienwirtschaft. Im Bundesvergleich punkten wir vor allem mit einer hohen Bautätigkeit und geringen Leerständen“, sagt WFB-Geschäftsführer Andreas Heyer und verweist bei seiner Beurteilung auf die Daten des jährlich erscheinenden „Immobilienmarkt-Report 2018“ von renommierten Marktanalysten.

Großprojekte wie der neue Firmensitz von Kühne + Nagel mit einem Volumen von 9500 Quadratmetern stehen angesichts ihrer Dimension in der Regel häufiger im Fokus des allgemeinen Interesses. Allerdings sind derartige XXL-Projekte die Ausnahme und machen auch nicht den Löwenanteil beim Büroflächenabsatz aus, wie Heyer erläutert: „Die ganz großen Mietverträge mit einem Volumen von über 5000 Quadratmetern sind in Bremen eher selten und finden ein- bis zweimal pro Jahr statt.“

Aktuell bewegt sich einiges: Das City Gate mit einem äußerst hochwertigen Büroumfeld für Dienstleistungsunternehmen steht kurz vor der Eröffnung. Außerdem entstehen zum Beispiel gerade die neue Sparkassen-Zentrale im Technologiepark sowie ein Projekt am Europahafenkopf. Und auch im innerstädtischen Bereich herrscht alles andere als Stillstand. „Ein besonderes Augenmerk dürfte in den nächsten Jahren auch auf dem ehemaligen Brinkmann-Gelände ,Die Fabrik‘ liegen. Zwar sind hier Mischnutzungen geplant, aber dort werden in einem besonderen Umfeld auch vielfältige Büromöglichkeiten entstehen“, sagt Heyer.

Kleinere Büroentwicklungen, die beispielsweise in der Überseestadt in der Umsetzung sind – wie etwa „Böhmers Spitze“ und das „Cecilien-Quartier“ – prägen die Entwicklung. Da die ganz großen Mietverträge mit einem Volumen von über 5000 Quadratmetern in Bremen die Ausnahme sind, nimmt das sogenannte Kleinst- und Mittelsegment beim Flächenumsatz die Hauptrolle ein. Das Größensegment von 1001 bis 5000 Quadratmetern sei stark nachgefragt, so der WFB-Chef: „In diesem Segment konnten 2018 rund 26 000 Quadratmeter umgesetzt werden, was circa 30 Prozent des Gesamtmietumsatzes in 2018 entspricht.“ Noch größer sei das Interesse an Flächen mit bis zu 500 Quadratmetern – für Heyer keine Überraschung: „Das ist schon traditionell in Bremen. Darauf haben sich auch die Vermieter eingestellt und bieten hervorragende Möglichkeiten für diese Unternehmen und deren Wachstum.“ Die meisten
Büroflächen – mehr als 40 Prozent des Gesamtvolumens – wurden 2018 in der Bremer Innenstadt vermarktet. 2016 und 2017 hatte noch die Überseestadt die Nase vorn gehabt.

Die Leerstandsquote von nur noch 3,0 Prozent (110 000 Quadratmeter) ist ein absoluter Vorzeigewert und kann sich auch überregional mehr als sehen lassen. Der Wert sank gegenüber 2017 leicht um 0,3 Prozent, das heißt um 8000 Quadratmeter Bürofläche. „Das Leerstandsniveau ist konstant niedrig, auch im nationalen Vergleich. Freie Flächen sind in dem Rahmen, wie sie hier vorkommen, üblich und auch nötig, um auf Nachfragen am Markt überhaupt reagieren zu können“, erklärt Heyer. „Den höchsten Leerstand haben wir in der Innenstadt, da es hier noch einige Flächen gibt, die einfach nicht mehr marktgerecht sind.“ Trotz vieler Bautätigkeiten konnte der Leerstand noch einmal reduziert werden. Zum Vergleich: 2013 standen 120 000 Quadratmeter leer, 2018 waren es 110 000 Quadratmeter.

Bei aller Euphorie über die gute Entwicklung auf dem Büroimmobilienmarkt bewegt sich der Mietpreis aufgrund der Knappheit an Büroflächen ebenfalls nach oben. Die Spitzenmieten auf Neubauflächen in Toplagen wie der Überseestadt pendeln sich zwischen 13,80 und 14 Euro pro Quadratmeter ein. Das durchschnittliche Mietniveau wird voraussichtlich bei 11,50 Euro erwartet. Auslöser für die Aufwärtstendenz sind laut Andreas Heyer neben der Leerstandsquote die gute Nachfrage und die Baupreisentwicklung. Turbulenzen mit explodierenden Mieten schließt der WFB-Geschäftsführer aus: „Tendenziell steigen die Mietpreise für Büroflächen in Bremen nicht sprunghaft an. Eine an der Nachfrage orientierte Angebotspolitik sorgt für ein stabiles und nur leicht ansteigendes Mietpreisniveau.“

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