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Nachhaltigkeit Bremer Firmen wollen nachhaltiger werden

Neues Bündnis für Mehrweg setzt sich in Bremen für die Reduzierung von Einwegprodukten ein. Das Bündnis ist offen für weitere Unternehmen und für weitere Ideen.
22.01.2020, 08:07 Uhr
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Bremer Firmen wollen nachhaltiger werden
Von Peter Hanuschke

Genau wie auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos gibt es auch in Bremen Initiativen, in deren Mittelpunkt die Nachhaltigkeit steht. Doch während aus dem Gipfeltreffen in der Schweiz selten konkrete Maßnahmen resultieren, geht es auf lokaler Ebene im neuen Bremer Bündnis für Mehrweg gezielt um aktives Handeln und Ideen zur Müllvermeidung. Schwerpunkt ist die Frage, wie sich der Einsatz von Einwegprodukten und Verpackungen in Unternehmen reduzieren lässt.

Wenn es um vermeidbare Einwegprodukte geht, dann kommt dem Coffee-to-go-Becher immer eine besondere Rolle zu. Zu Recht: Allein in Bremen müssten jährlich 15 bis 20 Millionen dieser Becher entsorgt werden, sagte Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne) beim Premierentreffen des neuen Bündnisses, das am Dienstag in der Handwerkskammer stattfand. Diese Zahl zeige, wie wichtig die Vermeidung und Reduzierung solcher Becher sei.

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Mit dem Bündnis für Mehrweg wollen Bremer Unternehmen mehr als nur ein Zeichen gegen Plastikmüll setzen. Die neue Initiative, die offen für weitere Mitglieder ist, setzt sich mit konkreten Maßnahmen für mehr nachhaltigen Konsum ein. Ins Leben gerufen wurde das Bündnis von der Senatorin in Kooperation mit Renn-Nord – einer überregionalen Einrichtung der norddeutschen Bundesländer zur Stärkung von Akteuren hinsichtlich Nachhaltigkeit. Mit zu den Initiatoren gehören außerdem die Handwerkskammer Bremen, der Landesverband des Umweltverbandes BUND und die Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen mit ihren mehr als 200 Mitgliedsfirmen, die von der Senatorin gegründet wurde. Ihr Ziel: Umwelt und Ressourcen besser in Einklang bringen.

„Das Bündnis ist ein Baustein von vielen“, sagte Thomas Kurzke, Gastgeber der Veranstaltung und Präses der Handwerkskammer. „Und aus vielen Bausteinen entsteht ein Haus, in diesem Fall ein äußerst nachhaltiges.“ Er selbst versuche in seinem Malereibetrieb, so nachhaltige wie möglich zu sein – etwa indem er wiederverwendbares Malervlies einsetze. „Ich habe auch in eine Spülmaschine für Pinsel und Rollen investiert. Die wurden früher meistens nur für eine Baustelle eingesetzt.“

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Die zwölf Gründungsmitglieder setzen jeweils ganz unterschiedliche Akzente, wenn es darum geht, nachhaltiger zu werden: So ist Werder Bremen etwa auf der Suche nach besseren Mehrwegbechern, die mehr als die derzeit etwa 20 Spülvorgänge aushalten. Edeka Roter Sand aus Bremerhaven habe sehr gute Erfahrungen mit dem Mehrwegbeutel für Obst und Gemüse gesammelt, sagte Geschäftsführer Jens Knauer: „Die nimmt der Verbraucher sehr gut an.“ Der Lebensmittelhersteller Deutsche See will noch mehr Lieferanten von seinen wiederverwendbaren Plastikboxen für den Fischtransport überzeugen, um die üblichen Styroporbehälter zu ersetzen.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde das Gründungsmitglied Packbuddy mit dem Preis „Projekt Nachhaltigkeit“ von Renn-Nord ausgezeichnet: Das Unternehmen hat einen Mehrwegbehälter entwickelt, der in der Gastronomie verwendet wird – etwa, um dort das Mittagessen einzufüllen. 40 Restaurants machen bereits mit.

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