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Bremer Innenstadt Kniffeliger Abriss in der Obernstraße steht bevor

Vor dem großen Haus, das verschwinden soll, fährt die Straßenbahn. Und an die Rückseite grenzt die Lloyd Passage – ein kniffeliger Abriss in Bremens Haupteinkaufsmeile.
10.03.2023, 05:00 Uhr
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Kniffeliger Abriss in der Obernstraße steht bevor
Von Jürgen Hinrichs

Das große Haus liegt direkt an Bremens Haupteinkaufsmeile und verbindet die Obernstraße mit der Lloyd Passage. Längst sollte es abgerissen werden, seit fast einem Jahr schon, doch nun scheint es soweit zu sein. Im Mai werden dem Vernehmen nach die Arbeiten an dem Gebäude beginnen, das lange Zeit unter anderem von der Modekette Esprit genutzt wurde. Der Investor, das Berliner Immobilienunternehmen HD-Gruppe, hatte auf Nachfrage von Anfang des zweiten Jahresquartals gesprochen.

Wie genau sich der Abbruch an dieser hochsensiblen Stelle in der Innenstadt gestaltet, steht noch nicht fest. "Das ist Bestandteil laufender oder anstehender Planungen und Abstimmungen mit der Stadt", teilte ein Sprecher der HD-Gruppe mit. An den Entwürfen für die äußere Gestalt des Neubaus habe sich nichts geändert. Die Verzögerung begründet der Sprecher mit den Engpässen in der Bauwirtschaft: "Es ist gerade nicht einfach, qualifizierte Unternehmen zu finden."

Im Erdgeschoss des Gebäudes soll Einzelhandel einziehen. Für das erste Obergeschoss war das auch vorgesehen, aber das kommt nun anders: "Wir haben die Pläne aus Gründen der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit optimiert und werden dort jetzt Büros einziehen lassen", erklärte der Unternehmenssprecher. Flächen für den Einzelhandel werden in der Bremer Innenstadt weiterhin nicht offensiv nachgefragt, auch wenn sich die Situation nach Auskunft von Maklern etwas verbessert hat.  Bestes Beispiel für diese Verhaltenheit sind die 3000 Quadratmeter im Erdgeschoss des neuen Lloydhofes am Ansgarikirchof, der gleich um die Ecke liegt. Sie konnten trotz jahrelanger Bemühungen noch nicht vermietet werden.

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Ungewöhnlich an dem Projekt in der Obernstraße ist die hohe Zahl von Wohnungen, die damit verbunden ist. Nach Angaben des Investors sollen 116 Mini-Appartements entstehen. Ziel der Stadt ist es, mehr Leben in die City zu bringen, auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten. Die Bebauungspläne sind in den vergangenen Jahren modifiziert worden und lassen nun Wohnen explizit zu. Das Problem ist, dass sich nur wenige Eigentümer dafür gewinnen lassen, ihre Immobilien, die bislang in erster Linie als Büro- und Geschäftstandorte genutzt wurden, entsprechend umzuwidmen.

Der Entwurf für den Neubau am Einkaufsboulevard stammt vom Hamburger Büro Siemer Kramer Architekten Ingenieure (SKAI). Markant sind die Rundbögen im unteren Bereich des Gebäudes. Eine Herausforderung wartet auf die Ingenieure und Bauarbeiter auf der Rückseite. Dort muss auf das Stahlgerüst und die Glasüberdachung der Lloyd-Passage achtgegeben werden.

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