Bremen. Rund 200 Gastronomen haben nach Veranstalterangaben gestern gegen die geplante City Tax, die sogenannte Bettensteuer, und das Ende der Sondergenehmigung für Reisebusse in der Umweltzone protestiert. Die City Tax soll heute von der Bürgerschaft verabschiedet werden und ab 1. April gelten. Je nach Hotelkategorie werden dann ein bis drei Euro pro Übernachtung fällig.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Bremen hatte gegen diese Pläne zum Protest aufgerufen - und nahm die Abgeordneten der Stadtbürgerschaft mit Schlachtrufen, beschrifteten Kissen und Transparenten in Empfang. "Bremen ist schön... und keiner kommt" - stand auf einem der Spruchbänder zu lesen und drückte damit die Befürchtungen der Gastronomen aus.
Denn sie haben Sorge, dass durch die erhöhten Übernachtungspreise viele Gäste wegbleiben. Und sie befürchten, dass weniger Busunternehmen Bremen ansteuern. "Wir sind nicht Berlin, Hamburg oder München - wir sind keine Muss-Stadt für Reise-Unternehmen, sondern ersetzbar", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Thomas Schlüter und zog einen Vergleich zu Erfurt. Dort sei ebenfalls eine City Tax eingeführt worden - und habe innerhalb eines halben Jahres zu einem Übernachtungsrückgang von 2,6 Prozent geführt.
"Es wird immer betont, Bremen sei ein Haushaltsnotlageland - und nun leistet man sich aus ideologischen Gründen den Luxus, auf Gäste zu verzichten", sagte Schlüter. Das werde die Stadt Millionen kosten. Daher habe man mit der Kissen-Demonstration Abgeordnete und Bevölkerung noch einmal darauf aufmerksam machen wollen, "was für eine verheerende Fehlentscheidung hier getroffen wird".