Bremen. Nach Meldungen über mehrere ungeklärte Todesfälle in den USA, die mit dem Konsum von Energy-Drinks zu tun haben könnten, hat die Verbraucherzentrale Bremen jetzt ein Verkaufsverbot dieser koffeinhaltigen Getränke an Kinder und Jugendliche gefordert.
Die Verbraucherschützer haben sich 16 verschiedene Produkte genauer angesehen. Neben Koffein enthalten die Drinks demnach eine Reihe von Zusätzen wie das angeblich leistungssteigernde Taurin, Glucuronolacton oder Inosit – alles Inhaltsstoffe, die laut Ernährungsberaterin Regina Aschmann "keinen Nutzen bringen". Da der menschliche Körper die Substanzen selbst herstelle, sei eine Zufuhr von außen überflüssig.
Als problematisch könnte sich die Anreicherung der Getränke mit Vitaminen erweisen. Aschmann: "Bislang ist nicht nachgewiesen, dass der Zusatz von Vitaminen prophylaktisch gegen Krankheiten wirkt. Verschiedene Studien kommen eher zu dem Ergebnis, dass der Verzehr isolierter Vitamine sogar schaden kann."
Kritisch sehen die Verbraucherschützer zudem den hohen Zuckergehalt der untersuchten Getränke. Er überdecke den bitteren Geschmack des Koffeins und mache Energie-Drinks damit zunehmend auch für jüngere Konsumenten interessant.
Wegen des ungeklärten Gesundheitsrisikos rät die Verbraucherzentrale vor allem Kindern und Jugendlichen, schwangeren und stillenden Frauen sowie Menschen mit Herzkreislauferkrankungen, auf Energy-Drinks ganz zu verzichten. Zwar befanden sich bei fast allen untersuchten Produkten entsprechende Warnhinweise auf der Verpackung, doch häufig seien sie – etwa weil die Schrift zu klein ist – nur schlecht lesbar, kritisiert Aschmann. Die einzelnen Ergebnisse der Erhebung können unter www.verbraucherzentrale-bremen.de nachgelesen werden.
Fragen zum Thema Ernährung beantwortet die Verbraucherzentrale Bremen dienstags 10 bis 13 Uhr und donnerstags von 14 bis 16 Uhr unter der Durchwahl 0421/1607754.
(psi)