Die Halbleiterkrise begleitet die Autohersteller wie eine düstere Wolke – immer muss mit Unwetter gerechnet werden. Ein kleiner Chip sorgt für Ausfälle in einer mächtigen Industrie. Und noch ist die Wolke nicht verzogen. Mercedes passte sogar das Design einiger Teile an, um sich Spielraum zu verschaffen.
Die Verknappung ist jedoch im Sinne der Luxusstrategie. Ola Källenius machte erneut deutlich, dass Mercedes auf Klasse statt Masse setzt. Sicherlich hätte der Vorstandschef gerne mehr Absatz gemacht. Das verhinderte allein der Halbleiterengpass. Auf der anderen Seite wecken die langen Lieferzeiten Begehrlichkeiten – die Kunden greifen unverdrossen nach den Sternen.
Am Bremer Standort sind die Produktionszahlen im vergangenen Jahr deutlich geringer ausgefallen als in Hochzeiten. Bisher hat es 2022 noch keine Kurzarbeit gegeben. Das ist immerhin ein Lichtblick. Die Belegschaft kann sich hier über das erstaunliche Ergebnis für Mercedes trotz schwerer Zeiten freuen. Doch wichtig ist auch, dass das Werk wieder mehr Autos baut. Es kommt auf den Anlauf des EQE an – und die Pläne für das Fahrzeug im Konzern.