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Bremische Häfen Containerumschlag wieder auf Normalniveau

In den bremischen Häfen liegt der Umschlag in den ersten neun Monaten etwa auf dem Niveau von vor der Coronakrise. Hamburger Hafen leidet stärker unter Lieferkettenproblemen.
16.11.2021, 17:51 Uhr
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Containerumschlag wieder auf Normalniveau
Von Peter Hanuschke

Die Konjunktur hatte nach dem teilweise coronabedingten Einbruch im Spätsommer vergangenen Jahres weltweit wieder angezogen, und dieser Trend hat sich in vielen Bereichen fortgesetzt. Das macht sich auch in den Häfen bemerkbar, weil über 90 Prozent der Waren und Güter über den Seeweg transportiert werden. In den bremischen Häfen lag der Containerumschlag nach dem dritten Quartal bei 3,8 Millionen Standardcontainern (TEU), was ein Plus von 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet. Der Hamburger Hafen verzeichnete eine Zunahme beim Containerumschlag von 2,4 Prozent, insgesamt gingen 6,5 Millionen TEU in den ersten neun Monaten über die Kaikante. Die Zahlen für den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven veröffentlicht der Bremer Terminalbetreiber Eurogate erst nach Jahresabschluss im nächsten Jahr.

Ein Blick weiter zurück zeigt, dass der Containerumschlag in den bremischen Häfen wieder auf Normalniveau liegt: 2019, also vor der Coronapandemie, lag der Umschlag im Vergleichszeitraum bei 3,72 Millionen TEU. Der Hamburger Hafen ist davon etwa 500.000 TEU entfernt.

Der Hamburger Hafen scheint offenbar mehr unter den nach wie vor weltweiten Störungen bei Transportketten zu leiden. „Verspätete Schiffsankünfte und damit verbundene Lieferverzögerungen belasten auch die Häfen", sagt Axel Mattern, Vorstand von der Hafen Hamburg Marketing (HHM). "An der Schnittstelle Land-/Seetransport werden die Probleme der aus dem Takt gekommenen Lieferketten weiterhin sichtbar bleiben." Auch auf den Hamburger Terminals bleibe trotz 24/7 Service die Abfertigungslage weiter angespannt. „Große Teile der Industrie leiden zum Teil bereits seit Jahresbeginn an Lieferengpässen", ergänzt Ingo Egloff, ebenfalls Vorstand bei HHM. Das führe trotz voller Auftragsbücher zu einer gedrosselten Produktion.

Nicht von ungefähr wurden im Sommer ein paar Schiffslinien von Hamburg umgeleitet.  Aufgrund der Kapazitätsengpässe im Hamburger Hafen wichen die dänische Reederei Maersk und die französische Reederei CMA CGM ab Juni mit einigen Schiffen auf Bremerhaven und Wilhelmshaven aus.

"Es ist erfreulich, dass es in den Häfen weiter aufwärts geht", kommentierte Bremens Häfensenatorin Claudia Schilling (SPD) die Entwicklung. Allerdings möchte sie angesichts der erheblichen weltweiten Probleme in den Lieferketten daraus noch keinen belastbaren Trend ableiten. "Wir müssen weiter intensiv daran arbeiten, die Konkurrenzfähigkeit unserer Häfen zu verbessern."

Der Gesamtumschlag über die Kajen in Bremen und Bremerhaven lag bis Ende September bei etwa 52 Millionen Tonnen und damit 7,5 Prozent über dem des Vorjahres. Der Umschlag setzt sich aus 45 Millionen Tonnen Stückgut und sieben Millionen Tonnen Massengut zusammen. Der Gesamtumschlag verteilt sich auf die stadtbremischen Häfen mit 9,34 Millionen Tonnen – ein Plus von 28,1 Prozent im Vergleich zu 2020 – und mit 42,92 Millionen Tonnen (plus 3,9 Prozent) auf Bremerhaven auf.

Auch beim Umschlag von Fahrzeugen gab es ein Plus von 10,3 Prozent. Insgesamt sind in den ersten drei Quartalen 1,3 Millionen Autos über Bremerhaven transportiert worden. Ein Vergleich zu 2019 relativiert aber den Zuwachs zum Krisenjahr 2020: Da lag der Umschlag nämlich bei 1,6 Millionen Fahrzeugen in den ersten neun Monaten.

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