Corona sitzt uns allen tief im Kopf. Zwar dürfen nun einige Geschäfte wieder öffnen, viel mehr Betrieb war allerdings nicht. Das ist jedenfalls mein Eindruck aus der Knochenhauerstraße. Die Menschen sind sensibilisiert und haben ihr Verhalten der Situation angepasst. Wahrscheinlich braucht es etwas Zeit und Sicherheit, bis sie sich freier aus dem Haus trauen.
Wenn die Cafés wieder öffnen dürfen, sind wir vorbereitet: Unsere Mitarbeiterinnen haben verschiedene Mundschutze getestet. Die Masken, die über Mund und Nase gehen, sind dabei schlecht weggekommen. Durch sie wird man schwerer verstanden. Und es fehlt auch etwas, das gerade bei uns in der Gastronomie besonders wichtig ist: das Lächeln.
Die Kunden, die zu uns kommen, einkaufen oder bald wieder Kaffee trinken wollen, suchen einerseits den kleinen Genuss, andererseits aber oft auch den sozialen Kontakt. Da gehört es dazu, dass wir freundlich sind. Unser Lächeln würde aber durch die Gesichtsmasken verdeckt werden. Wir haben daher eine Alternative bestellt. Unsere Verkäuferinnen arbeiten künftig mit einem Visier aus durchsichtigem Kunststoff, so wie es auch Zahnärzte nutzen. Die sind zwar teurer als ganz normale Stoffmasken, dafür zeigen sie das ganze Gesicht, also auch die Mimik. Das ist es mir wert.
Am Montag war ich früh in der Backstube und habe vor allem Sachen gebacken, die länger haltbar sind. Teegebäck wie Macadamia-Cantuccini zum Beispiel. Auf unserem Zettel steht auch noch die Bestellung eines Unternehmens, das sich damit bei seinen Angestellten bedanken möchte. Schon Anfang April hatte ich an dieser Stelle geschrieben, dass eine Handwerkerfirma ihre Mitarbeiter mit etlichen Blechen Butterkuchen überrascht hat. Das waren und sind einfach schöne Gesten.
Aufgezeichnet von Stefan Lakeband.