Stuttgart·Bremen. Die Wirtschaftskrise in Europa bremst den Autobauer Daimler. Im ersten Halbjahr verzeichnete der Konzern zwar einen neuerlichen Absatzrekord, allerdings schwächt sich die Entwicklung zunehmend ab. Im Juni legte der Absatz mit 131139 verkauften Autos nur noch um 0,2 Prozent zum Vorjahresmonat zu. Im ersten Quartal hatte der Konzern noch zweistellige Zuwachsraten gemeldet. Seit Jahresbeginn verkaufte Daimler 708517 Wagen der Marken Mercedes-Benz, Smart und Maybach. Das war ein Zuwachs von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Kernmarke Mercedes-Benz legte in den ersten sechs Monaten um 6,9 Prozent auf knapp 653000 Fahrzeuge zu, im Juni noch um 0,9 Prozent auf gut 121500 Stück. In Europa gab es im vergangenen Monat sogar einen Rückgang um 4,3 Prozent, auch in Deutschland sank der Absatz. Der Konzern betonte, besser als die Konkurrenz abgeschnitten zu haben. Dazu trage vor allem die neue B-Klasse bei, die ein Verkaufsschlager sei. Vertriebschef Joachim Schmidt gab sich optimistisch. "Wir sind trotz schwierigem Marktumfeld in Südeuropa weiter auf Rekordkurs." Große Hoffnungen setzen die Schwaben auf die runderneuerte A-Klasse, mit der sie vor allem junge Käufer ansprechen wollen.
Gut lief das Geschäft für Mercedes in den USA, wo man in der ersten Jahreshälfte um 15,9 Prozent wuchs. Vergleichsweise schwach blieb die Entwicklung in China, wo Daimler um 7,8 Prozent zulegte. Die im Vergleich zu Audi und BMW zuletzt langsamere Entwicklung in China begründete Schmidt mit der Einführung neuer Modelle. Die B-Klasse werde im August erst mit kleinen Stückzahlen in den Markt eingeführt. Die neue M-Klasse und die Produktion des GLK befänden sich noch im Anlauf. Mit den neuen Modellen soll der Absatz in China wieder Fahrt aufnehmen. In diesem Jahr könnten in China über 200 000 Fahrzeuge abgesetzt werden.
Das Mercedes-Benz-Werk Bremen ist unterdessen vom Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, für vorbildliches betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung ist mit 20000 Euro dotiert und wurde vom Versorgungsamt Bremen ausgelobt. Mit einem betrieblichen Eingliederungsmanagement soll erreicht werden, Beschäftigten, die gesundheitlich beeinträchtigt sind, ihren Arbeitsplatz zu erhalten. Mit schrittweisen Eingliederungsmaßnahmen können diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach längerer Krankheit oder Behinderungen wieder an ihre Aufgaben herangeführt werden.