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Chronologie der Beluga-Krise Der Investor

Bremen. Oaktree Capital Management, einer der großen US-amerikanischen Investmentfonds mit einem Anlagevermögen von 85 Milliarden US-Dollar, war im Oktober 2010 bei Beluga eingestiegen.
01.03.2012, 12:40 Uhr
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Von Krischan Förster

Bremen. Oaktree Capital Management, einer der großen US-amerikanischen Investmentfonds mit einem Anlagevermögen von 85 Milliarden US-Dollar, war im Oktober 2010 bei Beluga eingestiegen.

Vorausgegangen war eine monatelange Unternehmens-Prüfung, die sogenannte „due diligence“. Offenbar witterten die Deutschland-Manager von Oaktree ein neues und renditeträchtiges Geschäft, Stolberg brauchte den Investor für ein großes Neubauprogramm und den teuren Einstieg in den Offshore-Markt. Im Jahr 2009, inmitten der schwersten Schifffahrtskrise der Nachkriegszeit, war bei Banken und anderen Schiffsfinanzierern kein Geld mehr zu bekommen.

Auch der Versuch, Hilfe aus dem damaligen „Deutschlandfonds“ der bundeseigenen KFW-Bank zu bekommen, war gescheitert. Oaktree zahlt zehn Millionen US-Dollar und erhält dafür zunächst 37,5 Prozent der Anteile an Beluga. Außerdem stellt der Investor bis zu 165 Millionen Euro für Schiffsneubauten bereit.

Im Februar, so heißt es später, wird Oaktree bei der Prüfung der Beluga-Geschäftszahlen „auf finanzielle Unregelmäßigkeiten im Hinblick auf Umsatz und Liquidität des Unternehmens aufmerksam“. Stolberg wird, wie zuvor schon sein Finanzchef, gefeuert, Oaktree übernimmt die Kontrolle über die Reederei – die es wenige Wochen später nicht mehr gibt.

Schifffahrt betreibt Oaktree zwar noch über die Beluga-Nachfolgereederei Hansa Heavy Lift (HHL), neue Investments in diese Branche sind aber nicht bekannt. Stattdessen investierte Oaktree lieber wieder in andere Segmente. Im Dezember 2011 übernimmt das Unternehmen R&R Ice Cream, das Oaktree gehört, den Brundorfer Eishersteller Durigon mit 70 Mitarbeitern, das Deutsche Milchkontor hatte als Bieter das Nachsehen.

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