Bremen. Damit Bremen auch künftig ein wichtiger Standort für die Luft- und Raumfahrt in Europa bleibt, haben sich am Freitag mehr als 40 Vertreter der Branche getroffen. Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) hatte zur ersten Sitzung des Runden Tisches Luft- und Raumfahrt Bremen geladen.
„Nur in diesem gemeinsamen Dialog können wir den Herausforderungen der Zukunft begegnen“, sagte Günthner. Neben den großen Unternehmen der Branche wie etwa Airbus, Ariane Group, OHB und Premium Aerotec nahmen auch etliche Zulieferer, Gewerkschaftsvertreter und wissenschaftliche Institute teil. Günthner bezeichnet die Weiterentwicklung des Standorts Bremen als „Gemeinschaftsaufgabe“.
Denn auch die Luft- und Raumfahrt ist von Megatrends wie der Digitalisierung und neuen Produktionsverfahren betroffen. „Um neuen Technologien und Prozessen sinnvoll zu begegnen, brauchen wir den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften“, sagte André Walter, Standortleiter von Airbus in Bremen. Ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit sei das interdisziplinäre Forschungszentrum Ecomat. Es soll in diesem Frühjahr in der Airport-Stadt eröffnen und Platz für 500 Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft bieten, die rund um die Schlüsseltechnologie Leichtbau forschen und arbeiten. In das Gemeinschaftsprojekt der Hansestadt und des Airbus-Konzerns fließen etwa 58 Millionen Euro.
Ute Buggeln, Geschäftsführerin der IG Metall Bremen, bezeichnete das Treffen vor allem als Chance, um den Fokus auf die Mitarbeiter der Unternehmen zu legen. „Denn der tiefgreifende Wandel, den wir zu bewältigen haben, kann nur mit den Beschäftigten gelingen, und Mitbestimmung ist hierbei ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor“, sagte die Gewerkschafterin.
Das nächste Mal wollen die Teilnehmer Ende des Jahres zusammenkommen. Bis dahin sollen drei Arbeitsgruppen zu den Themen „Digitalisierung“, „Aus- und Weiterbildung“ sowie „Infrastruktur“ gemeinsame Ziele ausarbeiten, über die diskutiert werden soll.