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Staatsanwaltschaft prüft Insolvenz DM will 80 Märkte von Schlecker

Karlsruhe. Die Drogeriemarktkette DM will bis zu 80 Märkte der insolventen Schlecker-Töchter Ihr Platz und Schlecker XL übernehmen. "Logistisch ließen sich die Märkte sofort integrieren, eine Umstellung auf unser Ladenbild könnten wir zeitnah vollziehen," erklärte DM-Chef Erich Harsch gestern. Am vergangenen Freitag hatte sich der Münchner Investor Dubag zurückgezogen, damit war der geplante Verkauf von allen 490 Ihr-Platz-Filialen sowie 342 Schlecker-XL-Märkten geplatzt.
12.06.2012, 05:00 Uhr
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Von Wk

Karlsruhe. Die Drogeriemarktkette DM will bis zu 80 Märkte der insolventen Schlecker-Töchter Ihr Platz und Schlecker XL übernehmen. "Logistisch ließen sich die Märkte sofort integrieren, eine Umstellung auf unser Ladenbild könnten wir zeitnah vollziehen," erklärte DM-Chef Erich Harsch gestern. Am vergangenen Freitag hatte sich der Münchner Investor Dubag zurückgezogen, damit war der geplante Verkauf von allen 490 Ihr-Platz-Filialen sowie 342 Schlecker-XL-Märkten geplatzt.

Man habe alle Standorte der Schlecker-Töchter analysiert, sagte ein DM-Sprecher weiter. Höchstens 80 größere Filialen hätten sich danach für DM als interessant erwiesen. Zu einem ähnlichen Schluss war auch Konkurrent Rossmann gekommen, der eine Übernahme aber bislang abgelehnt hatte. Neben der Größe sei auch der "Standort in seinem Umfeld" entscheidend gewesen bei der Auswahl der Märkte, hieß es bei DM. Neun Objekte von Schlecker und Ihr Platz habe man schon übernommen, sagte Harsch. Der Vertrag sei bereits unterzeichnet worden.

DM, nach dem Ende von Schlecker neuer Marktführer in Deutschland, will nach eigenen Angaben im laufenden Jahr mehr als 100 Millionen Euro in die Modernisierung bestehender und in die Eröffnung neuer Märkte investieren. Das Filialnetz soll um mindestens 130 neue Märkte erweitert werden. Darunter falle auch der Umzug von 30 Filialen an größere Standorte. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte DM in 2536 Filialen rund 6,17 Milliarden Euro an Umsatz erwirtschaftet und allein in Deutschland mehr als 2600 neue Mitarbeiter eingestellt. Insgesamt hat die Drogeriekette europaweit 39000 Beschäftigte.

Allein im Mai wuchs der Umsatz um 15 Prozent. Deutschlandweit kaufen täglich mehr als 1,4 Millionen Kunden bei DM ein und sorgen für monatliche Einnahmen in Höhe von 35 Millionen Euro. Es seien aber nicht, wie von Beobachtern erwartet, ehemalige Schlecker-Kunden, die bei DM für neue Rekorde sorgten. Die Marktforschung zeige, dass auch Marktanteile von anderen Wettbewerbern bis hin zum Lebensmittelhandel dazugewonnen würden.

Das Beispiel Schlecker zeige, "dass Sparen und Gewinnmaximierung der falsche Weg zum Erfolg seien, betonte DM-Chef Harsch. Kontinuierliche Investitionsbereitschaft und organisches Wachstum seien der bessere Weg. Die Behauptung, Schlecker habe besser gezahlt als seine Wettbewerber, sei "Unsinn". Das Einkommensniveau bei DM sei höher als bei Schlecker.

Nach dem Aus für die insolvente Drogeriekette hat sich nun auch die Staatsanwaltschaft Stuttgart eingeschaltet. Die Behörde prüfe, ob die Unternehmenspleite mit möglichen Straftatbeständen wie Bankrott, Untreue oder Betrug in Verbindung stehe, sagte eine Sprecherin. Es handle sich aber um eine Vorprüfung gegen Firmengründer Anton Schlecker und sein Management, noch nicht um ein Emittlungsverfahren.

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