Die 1700 Beschäftigten von Atlas Elektronik in Bremen, Wedel bei Hamburg und Wilhelmshaven werden in Zukunft mit einem Tarifvertrag arbeiten. Für sie gelten künftig die Tarifverträge der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Darauf haben sich die IG Metall Küste und die Geschäftsführung geeinigt. Die Verhandlungen liefen den Sommer über. Als Konsequenz aus dem Schritt wird Atlas Elektronik zum 1. Oktober Mitglied mit Tarifbindung im Arbeitgeberverband Nordmetall. Von da an gilt der Flächentarifvertrag jedoch nicht in vollem Umfang. Gewerkschaft und Unternehmen einigten sich darauf, innerhalb von fünf Jahren alle Regelungen anzugleichen. Kommenden Mai wird es erstmal 3,3 Prozent mehr Lohn geben. Stefanie Gebhardt, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Bremen, sagte: "Die Kolleginnen und Kollegen erhalten die Tariferhöhungen und werden nach dem Entgeltrahmenabkommen (ERA) neu eingruppiert. Nach und nach folgen die Leistungszulage und die weiteren tariflichen Zusatzzahlungen.“ Spätestens im Juli 2028 werden die Atlas-Beschäftigten dann komplett auf dem Lohnlevel des M+E-Tarifvertrags sein.
Felix Jenckel, Finanzchef und Arbeitsdirektor bei Atlas Elektronik sagte: „Wir sind überzeugt, dass der Beitritt in den Arbeitgeberverband und die entsprechende Verpflichtung zur Tarifbindung für unsere Mitarbeitenden ein wichtiger und wertschätzender Schritt ist und für uns als Atlas Elektronik von großem Nutzen sein wird. Wir konnten nun den Weg in den Tarif, den wir bereits im letzten Jahr begonnen haben, gemeinsam mit der IG Metall festschreiben und vereinbaren“.
Nordmetall-Geschäftsführer Nico Fickinger verwies auf die Vorzüge der Tarifbindung: "Die Mitgliedschaft in einem Tarifverband schafft nicht nur eine verlässliche Planungsbasis für den Arbeitgeber, sondern steigert auch die Anziehungskraft des Unternehmens für Fach- und Führungskräfte erheblich." Atlas Elektronik ist eine Tochter Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS). Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, freute sich, dass nun alle Unternehmen der Marinesparte von Thyssenkrupp nun tarifgebunden sind: „Für den nationalen Champion im Marineschiffbau müssen in allen Bereichen gute, tarifliche Arbeitsbedingungen gelten.“ Für die Marinetochter fordert die Gewerkschaft den Einstieg des Staates und ist offen für Finanzinvestoren. Da dies auch Atlas Elektronik betroffen wird, wollte die Gewerkschaft vorher die Tarifbindung für die TKMS-Tochter festzurren.