Mit Betroffenheit reagieren Vertreter von Grünen und Linken im Beirat Mitte auf die Überlegungen, das sogenannte Arisierungsdenkmal am Schulzentrum an der Grenzstraße und nicht im Bremer Zentrum zu errichten.
Wie berichtet, gibt es Hinweise darauf, dass sich Vertreter des Unternehmens Kühne + Nagel, der Stadt und weiterer Akteure auf den Standort in Walle verständigt haben. „Wir sind betroffen von den Plänen und sehen darin eine Marginalisierung des Themas, die für Bremen beschämend ist“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Fraktionen.
Nach einem Beschluss der Bremischen Bürgerschaft soll in Bremen ein Denkmal entstehen, das daran erinnert, in welchem Ausmaß die Logistikbranche an den Verbrechen des NS-Regimes beteiligt war, darunter das Unternehmen Kühne + Nagel.
Die Initiatoren dieses Denkmalsplans wünschen sich einen Standort auf oder am Unternehmensgelände an der Wilhelm-Kaisen-Brücke. Das Unternehmen lehnt dies ab. Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs hatte sich eine Jury auch schon für einen Gestaltungsentwurf entschieden.
Die Beiratsmehrheit aus Grünen und Linken betont nun, dass sie sich mit diesem Entwurf sowie mit dem ausgesuchten Ort an der Weserpromenade unterhalb des Kühne + Nagel-Gebäudes einverstanden erklärt. Da es sich um städtischen Grund handele, sei der Beirat für so etwas zuständig. Daher bedauere man, dass man in die Gespräche zur Standortfindung nicht eingebunden war.
Überhaupt nicht einverstanden sei man mit der „Verschleppung“ des Themas. Da die Abbrucharbeiten am bisherigen Unternehmenssitz bereits fortgeschritten seien, gebe es nur ein begrenztes Zeitfenster, heißt es in der Mitteilung. „Ablauftechnisch und aus Kostengründen ist eine Aufschiebung der Entscheidung nicht sinnvoll.“