Erneut sind viele Geldtransport-Fahrten in Deutschland wegen Warnstreiks ausgefallen. Den wollen die Mitarbeiter auch an diesem Freitag fortsetzen. Vereinzelt gab es am Donnerstag an Geldautomaten Lieferverzögerungen von Bargeld, wie die Deutsche Kreditwirtschaft berichtete. So konnte es vorkommen, dass einzelne Geldautomaten vorübergehend leer waren.
In Supermärkten gab es für Verbraucher dagegen nach Darstellung des Einzelhandels bisher kaum Auswirkungen. Ein Sprecher des Handelsverbands Deutschland (HDE) sagte: „Der Kunde spürt das nicht.“ Viele Geschäfte und Supermärkte hätten sich auf die Warnstreiks eingestellt und vorab mit mehr Wechselgeld eingedeckt. Falls die Arbeitsniederlegungen in der kommenden Woche großflächig ausgedehnt werden sollten, könnte es aber zu Engpässen kommen, hieß es zugleich.
Dritter Streiktag in Folge
Am Donnerstag beteiligten sich laut Verdi bundesweit erneut rund 3000 der insgesamt 12.000 Beschäftigten aus der Geld- und Wertdienstbranche an den Warnstreiks. In Bremen und umzu gingen laut Gewerkschaft wieder Mitarbeiter der Unternehmen Loomis, Prosegur und Ziemann in den Ausstand. Das sei an einigen Geldautomaten bereits zu spüren gewesen, wie Verdi-Gewerkschaftssekretär Herbert Behrens sagte: „Am Donnerstagmorgen habe ich in Osterholz-Scharmbeck am Marktplatz am Automaten kein Geld erhalten, weil der außer Betrieb war. Kollegen berichteten mir das auch von zwei Automaten der Kreissparkasse Syke.“
Dass es nun zu einem dritten Streiktag kommt, zeigt, dass es bei der aktuellen Tarifrunde in Berlin kein Ergebnis gegeben hat. Freitag sollen die Gespräche weiterlaufen. Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro für zwei Jahre in Folge. Die Arbeitgeberseite wollte dagegen an ihrem jüngsten Angebot festhalten: rückwirkend zum 1. Januar ein Plus von 40 Cent und nochmals zum 1. Januar 2020 um 50 beziehungsweise 40 Cent je nach Region. Dazu sagte Herbert Behrens, dass Loomis bereits intern seinen Mitarbeitern ein Angebot von 89 Cent pro Stunde mehr gemacht habe: „Darunter läuft nichts.“