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Gewerkschaft Verdi fordert Bergemanns Entlassung / Vermittlungsversuch ist gescheitert Eurogate-Arbeitsdirektor soll gehen

Bremen. Beim Containerumschlagsunternehmen Eurogate gibt es heftige Auseinandersetzungen um Arbeitsdirektor Andreas Bergemann. Die Arbeitnehmervertreter im Eurogate-Aufsichtsrat bezeichnen ihr Verhältnis zu Bergemann als zerrüttet und fordern seine sofortige Freisetzung.
15.06.2012, 05:00 Uhr
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Von Annemarie Struss-v. Poellnitz

Bremen. Beim Containerumschlagsunternehmen Eurogate gibt es heftige Auseinandersetzungen um Arbeitsdirektor Andreas Bergemann. Die Arbeitnehmervertreter im Eurogate-Aufsichtsrat bezeichnen ihr Verhältnis zu Bergemann als zerrüttet und fordern seine sofortige Freisetzung.

Entscheiden muss das die BLG. Der Bremer Logistiker ist zu 50 Prozent an Eurogate beteiligt, die anderen 50 Prozent hält das private Hamburger Umschlagsunternehmen Eurokai. Arbeitsdirektor Bergemann sitzt ebenso wie Eurogate-Chef Emanuel Schiffer als Vertreter der BLG im Vorstand. Der BLG-Vorstand, der am Dienstag getagt hat, lehnt eine Abberufung von Bergemann ab. Der Eurogate-Vorstand stellt sich ebenso hinter den Arbeitsdirektor. Bergemanns Vertrag sei schließlich erst im Dezember um fünf Jahre verlängert worden – mit ausdrücklicher Zustimmung der Arbeitnehmervertretung. Er sei "hell entsetzt" über die derzeitige Situation, sagt Eurogate-Co-Chef Thomas Eckelmann. Noch im März sei die Position Bergemanns von den Vertretern der Arbeitnehmer und der Gewerkschaft Verdi bestätigt worden – wenige Wochen später gelte das Verhältnis als zerrüttet. Der Versuch einer Einigung, mit dem früheren Verdi-Sekretär Reiner Möller als Schlichter, ist gescheitert.

Worum es eigentlich geht, dazu will sich Verdi nicht äußern: "Das sind interne Auseinandersetzungen, zu denen wir öffentlich nicht Stellung nehmen", sagt Klaus Lindner, Bundesfachgruppenleiter Häfen beim Verdi-Vorstand in Berlin und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei Eurogate. Lindner hatte die Aufforderung zur Entlassung Bergemanns formuliert.

Der Arbeitsdirektor, der zuvor Lindners Position im Verdi-Vorstand innehatte, folgte 2009 auf Vorschlag der Arbeitnehmer auf Heinz Brandt, der zum Hamburger Konkurrenten HHLA wechselte. Er soll zu wenig Zeit für Termine mit den Arbeitnehmern haben. Konfliktstoff berge auch der Einsatz unterschiedlich bezahlter Kräfte beim Jade-Weser-Port, unter anderem, weil es in Niedersachsen noch keinen Gesamthafenbetrieb (GHB) gibt. Eckelmann sieht noch ganz andere Gründe: "Ich habe das Gefühl, das ist eine neue Dimension der Konkurrenz, die von der HHLA ausgeht. Wir konkurrieren nicht mehr nur um Kunden, sondern auch um Mitarbeiter."

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