Den Menschen in Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein schmecken Fisch und Meeresfrüchte offenbar besonders gut. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag hier dem Fischeinkauf zufolge deutlich vor dem in allen anderen Bundesländern: mit mehr als sieben Kilo. Das ist rund ein Kilo mehr als im Schnitt, wie Zahlen des Vereins Fisch-Informationszentrum (FIZ) aus Hamburg für 2020 zeigen.
Deutschland ist dabei besonders auf den Import angewiesen. "Nur ein Fünftel der von den Deutschen konsumierten Fische und Meeresfrüchte stammt aus heimischer Produktion – 231.000 Tonnen", schreibt die Organisation Aquaculture Stewardship Council (ASC). An diesem Sonnabend sei auf Grundlage der Zahlen des FIZ für 2020 hierzulande bereits der "Fischerschöpfungstag": Die heimischen Ressourcen wären theoretisch schon verbraucht, wenn nur Fisch aus Deutschland auf die Teller gekommen wäre.
Das Bremer Fischhandelsgeschäft Bodes bietet einige Produkte aus Deutschland an: Stint aus der Weser, Forellen, Granat von der Küste – und Helgoländer Hummer. "Das ist ein schönes Beispiel", sagt Gesellschafterin Petra Koch-Bodes. Ehemalige Krabbenfischer seien nämlich umgestiegen und hätten die Körbe zum Hummerfang aufgestellt. Der Großteil der Fische und Meeresfrüchte hier im Traditionshaus Bodes in der Innenstadt ist aber ebenfalls Import. Die Ware kommt zum Beispiel aus Dänemark – aus der Nordsee.
Welche Bedeutung Siegel haben
Insgesamt sind nach Zahlen des FIZ im Jahr 2020 rund 1,2 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte in Deutschland verspeist worden. Besonders beliebt sind Lachs, Thunfisch und Boniten oder auch der Hering. "Heimische Zuchtbetriebe produzieren vor allem Forelle und Karpfen", heißt es dazu von ASC. Besonders bei importierten Fischarten – vor allem etwa Garnele und Lachs – sei es wichtig, auf eine nachhaltige Herkunft zu achten. Das Siegel von ASC gebe dabei Orientierung: "Es zeichnet Fischzuchten aus, die Rücksicht auf die Umwelt und die Gesundheit der Fische nehmen sowie faire Arbeitsbedingungen garantieren."