Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Bahnverkehr Flixbus greift im Zuggeschäft an

Nach einer längeren Pause nimmt der Hamburg-Köln-Express (HKX) seinen Betrieb wieder auf. Den Verkauf der Tickets übernimmt zunächst Flixbus. Um Bremen macht der Zug aber weiter einen Bogen.
02.11.2017, 18:48 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Khang Nguyen und Helge Hommers

Der deutsche Fernbusanbieter Flixbus macht der Deutschen Bahn immer stärker auch mit Zügen Konkurrenz. Rund zwei Monate nach dem Relaunch der Privatbahn Locomore zwischen Berlin und Stuttgart hilft das Busunternehmen aus München erneut einem Fernzugbetreiber auf die Beine. Flixbus soll nun den Verkauf der Tickets für den Hamburg-Köln-Express (HKX) übernehmen. Nach einer längeren Pause soll die Privatbahn ab 22. Dezember wieder fahren, wie Flixbus mitteilte. Es gehe um eine temporäre Kooperation. In der Zeit bis 2. Januar 2018 wird der Zug vom Nürnberger Verkehrsunternehmen BahnTouristikExpress betrieben.

Anfang Oktober hatte HKX bekannt gegeben, den Betrieb bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 pausieren zu lassen. Wie bisher hält der Zug zwischen Köln und Hamburg in Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Münster und Osnabrück. An Bremen fahren die seit 2012 rollenden HKX-Züge seit jeher vorbei. Nach Angaben eines Flixbus-Sprechers wurde ein Halt in der Hansestadt ursprünglich erwogen, wegen Engpässen auf den Trassen jedoch nicht verwirklicht. Das Unternehmen schließt jedoch nicht aus, dass es im Fall eines Ausbaus des Angebots in Zukunft auch einen Halt am Bremer Hauptbahnhof geben könnte.

Locomore und HKX sind die beiden einzigen privaten Fernzüge in Deutschland. Flixbus hatte erst im August die Gesellschaft Flixtrain gegründet. Während der Fernbusanbieter in Deutschland erst seit wenigen Monaten den Fahrkartenvertrieb von Locomore verantwortet, verkauft er in Tschechien und Österreich schon seit 2015 Zugtickets.

Einer der Gründe für die Expansion auf die Schiene könnte auch die marktbeherrschende Position im Fernbussegment sein: MeinFernbus, Megabus, ADAC Postbus, Hellö - sie alle hat sich Flixbus in den vergangenen Jahren einverleibt. Mittlerweile hält das Unternehmen nach Angaben des Berliner Marktforschungsinstituts Iges 94 Prozent des Fernbusmarktes. Eurolines schafft es noch auf drei Prozent. DeinBus, Regiojet oder der IC Bus, der zur Deutschen Bahn gehört, und andere teilen sich die wenigen Restprozente.

Die Deutsche Bahn bekommt die Konkurrenz zu spüren: Erst mit dem Start der Sparpreis-Kampagne der Bahn 2015 saßen wieder mehr Menschen in Fernverkehrszügen. Zwischen 2014 und 2016 ging die Zahl der Fahrgäste von 129 Millionen auf 138,4 Millionen nach oben. Flixbus beförderte im gleichen Jahr rund 30 Millionen Passagiere.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)