Bremens Friseure befürchten, dass ein Teil ihrer Kundschaft momentan zum Haareschneiden lieber nach Niedersachsen fährt. Denn die neue Coronaschutzverordnung in Bremen hat zwar für den Einzelhandel die 2G-Regel aufgehoben, verlangt aber weiterhin 2G bei Friseuren und Kosmetikbetrieben. In Niedersachsen gilt dagegen seit Mitte Dezember 3G. Der Obermeister der Bremer Friseurinnung, Heiko Klumker, kritisiert: "Viele Betriebe kämpfen aktuell um ihre Existenz und müssen zusehen, wie zahlreiche Kundinnen und Kunden nach Niedersachsen abwandern."
"Sehr frustrierend"
Unterstützung erhalten Klumker und seine Branche von den Innungen der Kreishandwerkerschaft sowie von der Bremer Handwerkskammer. Deren Hauptgeschäftsführer Andreas Meyer fordert: „Aus unserer Sicht muss die Bremer Politik schnell darauf reagieren, um diese Wettbewerbsverzerrungen zuungunsten der Bremer Betriebe zu stoppen." In Bremen sei die Impfquote glücklicherweise zwar sehr hoch, "dennoch besteht die Gefahr, dass Bremer Betriebe aufgrund der unterschiedlichen Regelungen Kunden ans Umland verlieren“.
Nach Ansicht von Klumker begünstige die jetzige Regelung Betriebe, die sich nicht um die Regeln scherten und fördere Schwarzarbeit: "Das ist insgesamt sehr frustrierend und wir sind sehr besorgt.“