Ende dieses Monats muss der Sanierungsplan für den Warenhauskonzern stehen. Noch ist nicht klar, welche Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof geschlossen werden und ob die Geschäfte in Bremen dazugehören. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) haben nun einen gemeinsamen Brief an den zuständigen Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz geschrieben. Dem WESER-KURIER liegt das Papier vor.
„Sehr geehrter Herr Geiwitz, mit großer Besorgnis hat der Bremer Senat zur Kenntnis genommen, dass sich Galeria Karstadt Kaufhof unter ein Schutzschirmverfahren begeben musste“, beginnt der Brief. Bovenschulte und Vogt weisen darin dann auf die Bedeutung von Karstadt und Kaufhof sowie Karstadt Sports für die Bremer Innenstadt hin als Frequenzbringer und wichtige Arbeitgeber. Und weiter: „Wir wünschen uns, dass Galeria Karstadt Kaufhof weiterhin dieser Taktgeber einer vitalen Bremer Innenstadt bleibt.“
Bürgermeister und Senatorin werfen ein, es sei bei den Überlegungen zu den Standorten zu berücksichtigen, „dass Bremen eine Stadt im Aufbruch ist, was sich besonders an der Entwicklung in der Innenstadt zeigt“. Im Folgenden führen sie die wichtigsten Projekte in der City auf: etwa die Vorhaben der Investoren Kurt Zech und Christian Jacobs sowie die Neugestaltung von Domshof und Domsheide. Am Ende des Briefs: ein Gesprächsangebot. Bremerhaven, wo es einen Standort von Karstadt gibt, wird nicht erwähnt.
Betriebsrat informiert über Stand der Rettung
In vielen Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof haben am Montag Betriebsversammlungen stattgefunden, auf denen der Betriebsrat die Beschäftigten über den Stand der Verhandlungen zur Rettung des angeschlagenen Warenhausriesen informierte. Der Gesamtbetriebsrat hatte dazu aufgerufen. Neuigkeiten gab es allerdings nicht zu verkünden.
Erst im Verlaufe dieser Woche sei möglicherweise mit Verhandlungsergebnissen zu rechnen, hieß es in Betriebsratskreisen. Auch die Mitarbeiter der Häuser in Bremen kamen zusammen. „Trifft es Kaufhof? Trifft es Karstadt? Das weiß noch keiner“, sagt Gewerkschaftssekretärin Sandra Schmidt von Verdi in Bremen zur Ungewissheitt. Der Betriebsrat könne derzeit nur über den „Horrorkatalog“ an Einsparplänen berichten, aber nicht „Ross und Reiter nennen“.
Bereits Anfang April suchte der Warenhauskonzern Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Nach Angaben der Sanierer droht bis zu 80 der 172 Warenhäuser bei der bevorstehenden Sanierung das Aus. Tausende von Arbeitsplätzen wären damit in Gefahr.
+++ Dieser Text wurde aktualisiert um 20:41 Uhr +++