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Bremer Stromerzeuger Gaskraftwerk nicht rentabel

Auch wenn das Bremer Gas- und Dampfturbinenkraftwerk weit mehr im Netz war, als zunächst geplant, ist es noch immer nicht rentabel. Das liegt am billigen Kohlestrom.
01.12.2017, 19:19 Uhr
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Gaskraftwerk nicht rentabel
Von Maren Beneke

Seit einem Jahr ist das Bremer Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GUD) am Netz, doch rentabel ist es noch immer nicht. „Das Kraftwerk war weit mehr am Netz, als wir es ursprünglich geplant hatten und leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit“, sagte Torsten Köhne, Vorstandschef des Bremer Energieversorgers SWB. Die SWB ist Hauptanteilseignerin des Kraftwerks, das auf dem Stahlwerk-Gelände steht. Die lange Zeit am Netz habe aber nicht geholfen, „eine angemessene Rentabilität für den Block zu erzielen“, sagte Köhne weiter. Das zeige, dass die Rahmenbedingungen für den Betrieb eines solchen Kraftwerks noch immer nicht stimmten. Laut SWB ist der Einsatz des GUD nun zwar wirtschaftlich vertretbar, jedoch noch immer nicht kostendeckend.

Strom wird an den Strombörsen gehandelt. Und dort bekommt nach wie vor der günstige Kohlestrom den Vorzug. Daher haben erste Energieversorger ihre Gaskraftwerke bereits vom Netz genommen. Auch Köhne hatte Anfang 2016, also bevor der Block überhaupt zum Laufen gebracht war, ins Spiel gebracht, das GUD gleich nach Betriebsstart in Teilen wieder stillzulegen – diese Idee wurde aber wieder verworfen. Ein Vorteil von Gaskraftwerken ist, dass sie Schwankungen im Netz etwa durch Sonnen- und Windenergie schnell ausgleichen können. Das GUD etwa kann innerhalb von etwa einer Viertelstunde von einer Teil- in die Volllast wechseln. Die Volllast des Bremer Blocks entspricht einer maximalen Leistung von 445 Megawatt.

Insgesamt war das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk nach SWB-Angaben gut 6000 Stunden am Netz und lieferte in seinen ersten zwölf Monaten 1,8 Millionen Megawattstunden ins Stromnetz. Zum Vergleich: Ein Bremer Durchschnittshaushalt verbraucht etwa 2500 Kilowattstunden. Damit produziert das GUD also mehr Strom, als in der Hansestadt von Privathaushalten verbraucht werden kann.

Mit drei Jahren Verzögerung war das GUD im vergangenen Dezember in den Regelbetrieb gegangen. Im Bauablauf hatte es zuvor immer wieder Probleme gegeben. Größter Stromabnehmer ist die Deutsche Bahn, die etwa 45 Prozent der erzeugten Leistung abnimmt. Mit dem Konzern hat die SWB Lieferverträge bis 2038 abgeschlossen.

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