Am Montag ist alles vorbei, die letzte „Musikschau der Nationen“ ist verklungen. Eine Tradition, die seit 52 Jahren in Bremens Stadthalle über die Bühne gegangen ist, ist zu Ende. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat die Schau 1965 als Benefizveranstaltung für seine Arbeit ins Leben gerufen, aber auch mit dem Anspruch, völkerverständigend zu wirken.
Doch genauso wie der holprig klingende Name, der den martialischen Anfangstitel „Militärmusikschau“ ablöste, hat sich die Idee der „Musikschau“ überlebt. Im 21. Jahrhundert mit seinen vielen Kriegs-Brandherden wirkt ein Aufmarsch von Militärkapellen als Zeichen, dass man sich mit anderen Nationen versteht, schlicht befremdlich, so sehr das Ganze auch mit Komik aufgeladen wird. Der Volksbund hat das erkannt und dem Spektakel zunehmend Folkloreanteile beigemengt.
Doch das kann man anderswo auch sehen. Und an internationalen Begegnungen von Musikern, Künstlern, Jugendlichen, Senioren und wem auch immer mangelt es heute sowieso nicht mehr. Aus Fremden können heute überall Freunde werden, sogar digital. Es ist gut gewesen. Dieser Abschied kommt zur richtigen Zeit.