Schnoor, Schlachte, Roland, Marktplatz – Bremen hat ganz eigene Besonderheiten, um die sich viele Geschichten drehen. Was sich zwischen 1950 und 1960 in der Hansestadt abspielte und wie sie zu der Zeit aussah, zeigt der WESER-KURIER-Kalender „Bremen damals“. Anja von dem Knesebeck-Wierczoch und ihre Kollegin Anne Block haben dafür im Archiv der Zeitung geforscht.
In den "Bremen damals"-Kalender für 2024 haben es unter anderem Fotos der Großen Weserbrücke, der Bremer Stadtmusikanten und von Karstadt-Mitarbeiterinnen während ihrer Arbeitspause auf dem Dach des Kaufhauses geschafft. "Das Bild ist uns zufällig in die Finger gefallen, als ein Redakteur Fotomaterial zu Karstadt gesucht hat", sagt von dem Knesebeck-Wierczoch.
Als Titelmotiv wurde ein Schwarz-Weiß-Bild gewählt, das den Brill mit Blick in die Faulenstraße zeigt. Zu sehen ist reges Verkehrstreiben, wobei sich Passantinnen und Passanten zu Fuß oder auf Fahrrädern zwischen Oldtimern und Straßenbahn tummeln. Das Märzmotiv zeigt eine Milchverkäuferin, der August einen Eismann, der Eisblöcke mit einer Pferdekutsche transportiert. Winterfans kommen im Februar auf ihre Kosten: Durch den Monat begleitet sie ein Bild der Eisbahn aus dem Jahr 1960. "Die Bilder für 'Bremen damals' versuchen wir nur aus dem Fundus, den wir im Pressehaus haben, rauszusuchen", sagt von dem Knesebeck-Wierczoch.
Eine eigene Hafenausgabe
Daneben erscheint seit 2018 eine Hafenausgabe des Kalenders, der maritime Stimmung verbreiten soll. Federführend ist Wilfried Brandes-Ebert, Mitarbeiter im Hafenarchiv des Kulturhauses Walle. Im kommenden Jahr bildet der Weserbahnhof auf der Stephanikirchenweide von 1952 bis 1974 den Schwerpunkt. Die Bilder, die unter anderem eine Kaje mit Frachtschiffen und Umschlagplätze zeigen, stammen von Hans Brockmöller, der als Chronist der Bremer Häfen bekannt wurde.
"Angefangen hat es mit den Schiffen, die in Bremen beheimatet waren", erinnert sich Brandes-Ebert. Es folgten Exemplare zum Schiffbau in Bremen und zu den Arbeitsplätzen im Hafen. Zuletzt ging es um den Überseehafen und den Europahafen. Bis 2028 sollen weitere Anlegestellen im Blickpunkt stehen wie zum Beispiel der Neustädter Hafen, verrät der 74-Jährige.
Die Kalender im DIN-A3-Format kosten 14,90 Euro, mit der Abo-Card gibt es sie etwas günstiger. Erhältlich sind die Produkte ab dem 1. September im Pressehaus in der Martinistraße und in den regionalen Zeitungshäusern sowie im Internet unter www.weser-kurier.de/shop.