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Bremer Hackathon Im Schlafsack in die Zukunft

42 Stunden lang basteln Programmierer, Kreative und Ingenieure an neuen Ideen für die Zukunft – beim Bremer „Hackathon“ im Kraftwerk. Am Ende stimmt eine Jury über die besten Ergebnisse ab.
16.02.2018, 17:56 Uhr
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Im Schlafsack in die Zukunft
Von Lisa Schröder

Glücksmomente und zugleich enorme Erschöpfung: Diese Gefühlslagen eines Marathons könnten den Bremer Softwarearchitekten André Scheck an diesem Wochenende erwarten. Denn der 32-Jährige ist an diesem Freitag bei einem echten Langzeitwettbewerb angetreten. Im Kraftwerk City Accelerator findet ein sogenannte Hackathon statt.

Programmierer, Designer, Ingenieure arbeiten dabei für eine bestimmte Zeit und an einem Stück an neuen Ideen. 42 Stunden sind es beim Hackathon in Bremen, der an diesem Freitag gestartet ist – in Anlehnung an die 42 Kilometer Laufstrecke. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Programmieren ist meine Leidenschaft“, sagte Scheck zum Auftakt. „Doch das wird mit Sicherheit anstrengend. Die Analogie zum Marathon passt.“

Tüfteln in kleinen Teams

Die Leidenschaft motiviere, sagt Christoph Ranze, Geschäftsführer des Bremer Softwareunternehmens Encoway, das die Veranstaltung zum ersten Mal ausrichtet. „Ich habe gehört, dass einige sich Schlafsäcke zu den Hackathons mitbringen, um gleich weiterarbeiten zu können.“ 100 Studenten und junge Berufseinsteiger tüfteln nun an diesem Wochenende in kleinen Teams an ihren Ideen aus dem Bereich Internet der Dinge und Digitalisierung in der Industrie.

Arbeitszeiten? Offenes Ende. Die Themen interessieren Entwickler Schreck, der eigentlich Mitarbeiter des Bremer Ticket- und Eventunternehmens CTS Eventim ist: „Der Hackathon ist eine gute Gelegenheit, sich damit auseinanderzusetzen.“ Die Resonanz auf die Premiere ist Ranze zufolge sehr groß, die Teilnehmer kämen aus unterschiedlichen Disziplinen.

„Zusammen überlegen sie, wie sich Problem knacken lassen. Es geht um Ideen und Lösungen und nicht um Algorithmen.“ Wer mitmachen möchte, muss dafür nichts zahlen. Teilsweise haben sich ganze Teams angemeldet. Oft finden sich die Teilnehmer des Formats aber erst neu zusammen. Am Sonntag präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse und treten damit gegeneinander an.

Zweiter Hackathon im Herbst

Es geht insgesamt um 5000 Euro Preisgeld. In der Jury sitzt auch André Walter, Standortleiter von Airbus in Bremen, und ein Mitarbeiter der Firma Lenze aus Hameln. Die Unternehmen gehören zu den Sponsoren. Weil die Nachfrage groß war, will Christoph Ranze in diesem Herbst einen zweiten Hackathon initiieren. Der Geschäftsführer ist vom Format schon jetzt überzeugt.

Die Tochter von Encoway, das Softwareunternehmen Logicline in Stuttgart, hat damit bereits Erfahrung. „Das ist dort sehr erfolgreich. Außerdem glauben wir an den Standort. Wir sind absolute Fans von Bremen. Es gibt hier hervorragende Fachkräfte.“ Die gelte es zu fördern und zu halten – damit es kein Problem wie in Stuttgart gibt: „Da unten kriegen wir keine Leute.“

Bremen sei ein toller Standort, wenn man bereit sei, in Talente zu investieren. Außerdem solle der Hackathon die Chancen von Anwendungen für die Industrie verdeutlichen. „Das ist spannend. Ein wesentlicher Teil der deutschen Wirtschaft fußt auf mittelständischer Industrie. Sie steht vor der Herausforderung der Digitalisierung.“

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