Im Gegensatz zum zivilen Flugzeugbau bekommt die Raumfahrtsparte von Airbus die Corona-Krise kaum zu spüren. Dafür sorgen zumeist die institutionellen Aufträge, die weniger von Konjunktureinbrüchen abhängig sind. Jüngstes Beispiel: der Auftrag der europäischen Weltraumorganisation Esa zur Weiterführung von Betrieb und Nutzung der europäischen Anteile an der Internationalen Raumstation ISS fürs laufende Jahr. Das Volumen ist mit 16 Millionen Euro im Vergleich zu anderen Aufträgen zwar relativ klein – da geht es gerne um dreistellige Millionenbeträge. Doch es ist ein beständiges Geschäft, für Airbus Defence and Space (DS) fast schon so etwas wie Routine: Bereits im sechzehnten Jahr ist Airbus DS mit seinem Bremer Standort industrieller Hauptauftragnehmer für den Nutzungsbetrieb der Raumstation. Die aktuelle Vereinbarung mit der Esa umfasst im Speziellen unter anderem auch die Vorbereitung von Experimenten sowie Engineering-Unterstützung oder auch die Integration von ISS-Nutzlasten.
Viel ISS-Erfahrungen
Dass die Arbeit hauptsächlich von Airbus DS aus Bremen gesteuert wird, liegt daran, dass der Standort über sehr viel ISS-Erfahrung verfügt: So wurden hier im Auftrag der Esa das Columbus-Labor, die ATV-Raumtransporter und Experimentiernutzlasten sowie spezielle Computer für die Flug- und Missionssteuerung für die ISS entwickelt und gebaut.
„Ich danke der Esa für das erneute Vertrauen in die Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagte Andreas Hammer, Leiter Space-Exploration bei Airbus. Die ISS sei seit 20 Jahren der Außenposten der Menschheit im erdnahen Orbit, entstanden in friedlicher
Zusammenarbeit vieler Nationen. „Mit unserem Einsatz und unserem System-Know-how tragen wir dazu bei, dass die Astronauten an Bord der Station eine sichere Umgebung zum Leben und Arbeiten haben und mit ihrer Forschungsarbeit in der Schwerelosigkeit wertvolle Erkenntnisse liefern können.“