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Kontaktlose Bezahlung Bremer Gastronomie: Wie sich die Kartenzahlung aufs Trinkgeld auswirkt

Das Bezahlverhalten erlebt einen Wandel: Die Plastikkarte setzt sich gegen den Geldschein durch. Doch wie wirkt sich das auf das Trinkgeld aus? Ein Blick hinter die Kulissen.
27.02.2025, 05:00 Uhr
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Bremer Gastronomie: Wie sich die Kartenzahlung aufs Trinkgeld auswirkt
Von Raffael Hackmann

In Bremen hat sich laut Oliver Trey, Vorstandsvorsitzender der Bremer Gastro Gemeinschaft (BGG), die Kartenzahlung mittlerweile gegen das Bargeld durchgesetzt. Im Little Butcher in Findorff zeige sich das exemplarisch sehr gut. Kurz nach der Eröffnung im Jahr 2014 habe der Anteil der Kartenzahler bei rund 30 Prozent gelegen – im vergangenen Jahr haben nur noch 30 Prozent der Gäste Bares auf den Tisch gelegt.

Ob Bremer Kellner nun mehr oder weniger Trinkgeld erhalten, das komme auf das System an, erklärt Trey. Systeme mit automatischer Abfrage, bei denen Gäste also anklicken können, wie viel Prozent Trinkgeld sie geben möchten, brächten mehr Trinkgeld als solche ohne diese Abfrage.

Allerdings: Es gibt auch nicht mehr Trinkgeld als zu jenen Zeiten, in denen ausschließlich Bares Wahres war. Während der Corona-Pandemie habe es einen Anstieg der freiwilligen Zahlungen für guten Service gegeben, doch mittlerweile sei die Gastronomie wieder auf dem Level von vor 2020.

Das Servicepersonal bewertet den Triumph der Karte durchaus unterschiedlich – je nach Tätigkeitsbereich. Grundsätzlich gelte es, zwischen dem Verkauf am Tresen und dem normalen Restaurantbetrieb zu unterscheiden, betont Trey. Bei Letzterem spiele es keine Rolle, ob bar oder elektronisch bezahlt werde – es gehe beides gleich schnell.

Doch gerade beim Konzertgeschäft haben sich viele Veranstaltungsorte, wie beispielsweise auch die Seebühne, gänzlich von Scheinen und Münzen verabschiedet. Dadurch werde das Thekenpersonal grundsätzlich entlastet, erklärt Oliver Trey und begründet: „Die Abfrage, ob bar oder mit Karte, kostet dort Zeit, die man nicht hat.“

Grundsätzlich scheinen Bremerinnen und Bremer weiterhin spendabel zu sein: Beschwerden gebe es seitens des Personals jedenfalls nicht. Eine Bedingung ist laut Oliver Trey den Kneipen- und Restaurantbesuchern im kleinsten Bundesland allerdings wichtig: „Die meisten Bremer geben bei gutem Service gerne Trinkgeld.“

In Restaurants liege das Trinkgeld durchschnittlich bei acht bis zehn Prozent. Beim Tresenverkauf und auf Konzerten falle das mit drei bis fünf Prozent geringer aus, denn dort sei die Serviceleistung ja auch eine geringere.

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