Bremen. Die Betreiber der deutschen Offshore-Windparks wollen eine zentrale Notfall-Leitstelle für Unfälle in den Bereichen ihrer Anlagen einrichten. Zu diesem Ergebnis kamen sie bei einem Treffen in der Zentrale der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Bremen.
Die neue Leitstelle soll dazu beitragen, im Notfall künftig Abläufe zu standardisieren und Verzögerungen bei Rettungen zu vermeiden. Die DGzRS hat den Betreibern angeboten, die Leitstelle an die Seenotleitung Bremen anzuschließen und ihnen entsprechende Pläne vorgestellt. Diese Vorschläge seien sehr positiv aufgenommen worden, erklärte der Leiter des Rettungsdienstes, Udo Helge Fox. "Eine Arbeitsgruppe soll nun so schnell wie möglich die praktische Umsetzung erster Schritte vorantreiben", so Fox.
Vorrangig gehe es dabei zunächst um die Koordination des betrieblichen Unfallmanagements. Später könnte als weitere Aufgabe die ständige Luft- und Seeraumüberwachung hinzukommen. Provisorisch könnte die Leitstelle noch in diesem Jahr mit ihrer Arbeit beginnen. Für die Kosten sollen die Betreiber der Windparks aufkommen.
Erst in dieser Woche war es im Hochseewindpark Bard Offshore 1 zu einem solchen Unfall gekommen. Am Mittwoch war ein Industriekletterer bei Arbeiten in der Anlage ins Meer gestürzt. Am Freitag fand ein Tauchroboter die Leiche des Mannes in der Nähe eines Fundamentpfeilers, wie das Unternehmen mitteilte.
Die Nordsee ist in dem Gebiet 100 Kilometer nordwestlich von Borkum 40 Meter tief. Taucher der Feuerwehr Emden konnten am Abend den Toten bergen. An der Suche nach dem 31-Jährigen hatten sich auch Hubschrauber und Schiffe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), der Bundespolizei, der Marine und der Küstenwache beteiligt. (dpa)