Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Logistik Lidl-Reederei startet mit vier Schiffen

Wegen der anhaltenden Lieferprobleme will der Discounter Lidl künftig das Seefrachtgeschäft selbst in die Hand nehmen. Jetzt wurden erste Details der Pläne bekannt.
13.04.2022, 12:05 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Lidl-Reederei startet mit vier Schiffen
Von Christoph Barth

Der Lebensmitteldiscounter Lidl will im Rahmen seiner geplanten Schifffahrtaktivitäten auch ein Containerschiff der Bremer Reederei Vinnen chartern. Reedereichef Michael Vinnen bestätigte den Handel auf der Internetplattform Linkedin. Nach Informationen des Schifffahrtsbranchendienstes "Alphaliner" will Lidl die neun Jahre alte "Merkur Ocean" (3900 TEU) zunächst für vier Jahre chartern.

Lidl hatte vor drei Wochen angekündigt, künftig selbst Schiffe betreiben zu wollen, um Ware für seine Geschäfte aus Fernost nach Europa zu transportieren. Zu diesem Zweck hat Lidl mittlerweile eine eigene Reederei gegründet, die Tailwind Shipping Lines. Der Discounter reagiert damit auf die seit Monaten anhaltenden Engpässe in den Lieferketten. Einzelheiten zu den Plänen nennt Lidl nicht; auf Medienanfragen bestätigt der Discounter lediglich, man werde künftig in der Seefracht "eigene Kapazitäten zum Einsatz bringen".

Lesen Sie auch

Der Branchendienst "Alphaliner" hat nun jedoch Details der neuen Logistikstrategie herausgefunden. Danach will Tailwind vier Schiffe der Größenklasse 4000-5000 TEU (Standardcontainer) betreiben: Neben Vinnens "Merkur Ocean" seien das die Schwesterschiffe "Wiking" und "Jadrana" der Charterreedereien Tanke (Buxtehude) und Döhle (Hamburg) sowie die "Talassa", die Lidl bei Döhle gekauft habe. Die Schiffe werden voraussichtlich ab dem Sommer in einem Asien-Europa-Dienst verkehren, vermutet Alphaliner.

Sie sollen vor allem Aktionsware aus den Fabriken in Asien nach Europa bringen. In den vergangenen Monaten waren Mode- und andere Sonderposten-Artikel wegen der gestörten Lieferketten mehrfach zu spät in den Lidl-Filialen angekommen. Mit eigenen Schiffen will der Discounter den Seetransport jetzt selbst in die Hand nehmen, zumindest teilweise. Ein Sprecher betonte gegenüber dem "Handelsblatt", man werde daneben "weiterhin im großen Umfang auf die wertvolle und eingespielte Zusammenarbeit mit unseren Partnern setzen".

Reedereichef Michael Vinnen freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Lidl-Reederei Tailwind. In seinem Linkedin-Post ruft er – mit einem Smiley versehen – dazu auf, künftig bei Lidl einzukaufen, "damit unser Schiff immer voll beladen ist".

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)