Beschäftigte aus Bremen verdienen nach Angaben von „Gehalt.de“ im deutschlandweiten Vergleich leicht unterdurchschnittlich. Die Auswertung des Internet-Jobportals, das sich selbst als Deutschlands größte Gehaltsdatenbank bezeichnet, basiert auf 492 171 Vergütungsdaten aus den vergangenen zwölf Monaten. Diese beinhalten das Einkommen von Fach- und Führungskräften in allen 16 Bundesländern. Mit einem Bruttogehalt von 43 110 Euro liegt das Lohnniveau der Bremer bei 95,8 Prozent. Das sind 4,2 Prozent weniger als der Bundesdurchschnitt (45 000 Euro).
Damit ist das Land Bremen im Gehaltsranking auf dem siebten Platz positioniert. Laut der Statistik bieten die Bundesländer Hessen (51 345 Euro), Baden-Württemberg (48 870), Hamburg (47 655), Bayern (47 295), Nordrhein-Westfalen (45 360) und Rheinland-Pfalz (44 235) bessere Verdienstmöglichkeiten. Weniger Lohn als die Bremer erhalten dabei unter anderem die Niedersachsen. Hier kassieren die Beschäftigten im Durchschnitt 41 310 Euro. In sechs Bundesländern gibt es weniger Geld.
Allerdings ist der Trend bei den Niedersachsen positiv. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist deren Lohnniveau um 0,6 Prozent gestiegen. Bei den Bremern ist mit -0,3 Prozent eine gewisse Stabilität festzustellen. Die größten Veränderungen hat es im Osten gegeben. Dort sind Steigerungen von 2,4 bis 3,5 Prozent zu vernehmen, womit die Gehaltskluft zwischen West- und Ostdeutschland etwas zurückgegangen ist.
Optimismus bei Experten
Das Gleiche gilt im Hinblick auf das Gehalt von Männern und Frauen. In allen 16 Bundesländern ist die Entgeltlücke kleiner geworden. Insbesondere Bremen hat hierbei einen großen Schritt gemacht. Mit -2,7 Prozent wurde hinsichtlich des Lohnes der Abstand zwischen den Geschlechtern so viel wie nur in Mecklenburg-Vorpommern verringert. Nun liegt der Wert der Entgeltlücke zugunsten der Männer in Bremen bei 22,2 Prozent: Damit ist man Zehnter. Die größte Kluft besteht beinahe in Niedersachsen. Trotz einer Anpassung von -2,0 Prozent ist hier die Entgeltlücke mit 24,1 Prozent fast so hoch wie nirgendwo sonst. Nur in Baden-Württemberg (26,5 Prozent) ist der Abstand zwischen Männer- und Frauengehälter noch größer.
Andere Zahlen präsentiert die Arbeitnehmerkammer Bremen. Ihren Informationen zufolge liegt Bremen im allgemeinen Lohnvergleich zwar auch im oberen Mittelfeld, jedoch soll es für Festangestellte etwa 100 Euro mehr als im Bundesdurchschnitt geben. Experten schätzen die zukünftige Entwicklung der Gehälter positiv ein. Der Optimismus ergibt sich vor allem aus der Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt.