Nach mehr als zwei Jahren Suche hat Metro tatsächlich einen Käufer für die 276 Real-Märkte gefunden. Der Umgang des Handelskonzerns mit seiner Warenhauskette in den letzten Jahren ist ein unrühmliches Beispiel dafür, wie man ein Unternehmen mit einer positiv behafteten Marke mit Ansage an die Wand fährt. Unrühmlich ist es auch, wie Real 2018 aus der Tarifbindung ausgestiegen ist, um so die Personalkosten zu senken, und Real für den Verkauf attraktiver zu machen.
Respekt für alle Real-Mitarbeiter, die sich die ganze Zeit bei Laune gehalten haben – während ihnen von der Unternehmensspitze vermittelt wurde, sie seien nur ein Kostenfaktor. Der Fisch stinkt vom Kopf her: Es ist das Management, das zu oft wechselte und zu viele Fehler gemacht hat, indem es auch ein vernünftiges Online-Konzept zu lang verschnarchte. Wenn die Chefs des einst so mächtigen Handelskonzerns weiter so agieren, wird es in zehn Jahren kein Metro mehr geben. So mancher Bremer Familienunternehmer könnte ihnen Nachhilfe geben, wie man als ehrbarer Kaufmann agiert. Die wahren Kaufleute sind bei Real eher zwischen den Regalen zu finden gewesen als an der Spitze.