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UN-Umweltprogramm legt Bericht vor / Weltweit 205 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert Mehr grüne Kraftwerke als je zuvor

Rio de Janeiro. Noch nie wurde weltweit so viel Geld in Solarenergie, Windkrafträder und Biogasanlagen investiert wie im vergangenen Jahr. Insgesamt flossen 257 Milliarden US-Dollar (205 Milliarden Euro) in die grüne Energie, wie aus einem Bericht des UN-Umweltprogramms UNEP hervorgeht. Das war ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zu 2010. UNEP-Chef Achim Steiner sieht den Rekord als deutliches Signal an die Staats- und Regierungschefs vor dem UN-Nachhaltigkeitsgipfel "Rio+20", der kommende Woche in Rio beginnt. Nachhaltige Entwicklung könne aus bescheidenen Anfängen zur Realität für sieben Milliarden Menschen werden.
12.06.2012, 05:00 Uhr
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Von Helmut Reuter

Rio de Janeiro. Noch nie wurde weltweit so viel Geld in Solarenergie, Windkrafträder und Biogasanlagen investiert wie im vergangenen Jahr. Insgesamt flossen 257 Milliarden US-Dollar (205 Milliarden Euro) in die grüne Energie, wie aus einem Bericht des UN-Umweltprogramms UNEP hervorgeht. Das war ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zu 2010. UNEP-Chef Achim Steiner sieht den Rekord als deutliches Signal an die Staats- und Regierungschefs vor dem UN-Nachhaltigkeitsgipfel "Rio+20", der kommende Woche in Rio beginnt. Nachhaltige Entwicklung könne aus bescheidenen Anfängen zur Realität für sieben Milliarden Menschen werden.

Die gemessene Investitionssumme sei um das Sechsfache höher als im Jahr 2004 und liege um 94 Prozent höher als 2007, dem Jahr vor der weltweiten Finanzkrise, hieß es in dem gestern in Rio de Janeiro vorgelegten Bericht "Global Trends in Renewable Energy Investment". Bei der Berechnung blieben Wasserkraftprojekte außen vor. Brasilien baut im Amazonas-Bundesstaat Pará das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt (Belo Monte), bei dem die geschätzten Investitionen bei etwa 9,8 Milliarden Euro liegen. Das Projekt ist umstritten.

Neben der UNEP-Studie wurde auch der "Globale Statusbericht zu erneuerbaren Energien" des Netzwerkes "REN21" präsentiert, wonach inzwischen 16,7 Prozent des weltweiten Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Im Berichtsjahr 2011 sei im Energiesektor fast die Hälfte der weltweit hinzugekommenen geschätzten 208 Gigawatt (GW) an installierter Leistung auf erneuerbare Energien entfallen. Mit über 1360 GW lag die installierte Leistung Ende 2011 weltweit um acht Prozent über dem Vorjahreswert.

"Erneuerbare Energien machen mehr als 25 Prozent der globalen Stromproduktionskapazitäten aus und lieferten etwa 20,3 Prozent der weltweiten Stromerzeugung", hieß in der Studie. Allein die Investitionen in Solarenergie stiegen 2011 um 52 Prozent auf 147 Milliarden US-Dollar.

Bei sinkenden Preisen würden die erneuerbaren Energieformen immer mehr "zu ernsthaften Konkurrenten für fossile Brennstoffe wie Kohle und Gas". Die Preise für Fotovoltaik-Module seien um fast 50 Prozent, die für Windenergieanlagen auf dem Land um etwa zehn Prozent gefallen.

Größter Investor war 2011 erneut China mit 52 Milliarden Dollar – ohne Wasserkraft gerechnet. Es folgten die USA mit 51 Milliarden Dollar. In Regionen betrachtet entfällt das größte Investitionsvolumen auf Europa mit 101 Milliarden Dollar. Deutschland ist den Angaben zufolge drittgrößter Markt für Investitionen in erneuerbare Energien.

"Die Reaktorkatastrophe in Fukushima hat einen Prozess des Umdenkens und die entsprechenden gesetzlichen Neuerungen in Gang gesetzt", sagte "REN21"-Vorsitzender Mohamed El-Ashry. Inzwischen arbeiteten weltweit mehr als fünf Millionen Menschen im Bereich der erneuerbaren Energien.

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